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Zgodovina za vse

»Dvigam to čašo za bratstvo in enotnost naših narodov«


Avtor(ji):Gorazd Stariha
Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:2006
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Gorazd Stariha je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:2006_2_Zgodovina-za-vse.pdf
Velikost:5.20MB
Format:application/pdf
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Opis
Po končani drugi svetovni vojni je komunistična oblast v novi Jugoslaviji trdila, da je narodno vprašanje rešila enkrat za vselej. Seveda pa to še zdaleč ni bilo res, saj se starih zamer med narodi in različnosti med kulturami ne da odpraviti enostavno z zamenjavo političnega sistema in drugačno organizacijo države. Pričujoči prispevek obravnava izražanje narodnostne nestrpnosti na gornjem Gorenjskem, kot se je ohranilo v dokumentih ohranjenih v arhivskih fondih Sodnika za prekrške Radovljica in Okrajnega sodišča Radovljica. Gorenjska je bila zaradi svoje industrije, npr. železarne na Jesenicah, velik cilj priseljevanja delavcev iz južnih republik, ki so s sabo prinesli svojo kulturo in navade, kar pa je dostikrat vodilo v konfliktne situacije z domačim prebivalstvom.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2056
    • naslov
      • »Dvigam to čašo za bratstvo in enotnost naših narodov«
      • »I call a toast to the brotherhood and unity of our nations«
      • „Ich erhebe dieses Glas auf die Bruderlichkeit und Einheit unserer Völker“
    • ustvarjalec
      • Gorazd Stariha
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • Jugoslavija
      • Slovenija
      • nacionalno vprašanje
      • mednacionalni odnosi
      • etnični konflikti
      • Yugoslavia
      • Slovenia
      • Upper Carniola
      • national issues
    • opis
      • After the end of the Second World War, the communist authorities in the new Yugoslavia maintained that they had resolved the national issue once and for all. Naturally, this was far from the truth, as old grudges and differences between cultures cannot be done away with simply by changing the political system and reorganising the state. The following article discusses the expressions of nationalist intolerance in the upper Gorenjska region, according to records preserved in the form of documents stored in the archival funds of the Judge for Minor Offences in Radovljica and the Regional Court of Radovljica. Due to its high concentration of industry, e.g. the Jesenice ironworks, the Gorenjska region was one of the main target areas of »migrant« workers from the southern republics of Yugoslavia, who brought with them their own culture and habits, which often led to conflict situations between these workers and the domestic inhabitants.
      • Po končani drugi svetovni vojni je komunistična oblast v novi Jugoslaviji trdila, da je narodno vprašanje rešila enkrat za vselej. Seveda pa to še zdaleč ni bilo res, saj se starih zamer med narodi in različnosti med kulturami ne da odpraviti enostavno z zamenjavo političnega sistema in drugačno organizacijo države. Pričujoči prispevek obravnava izražanje narodnostne nestrpnosti na gornjem Gorenjskem, kot se je ohranilo v dokumentih ohranjenih v arhivskih fondih Sodnika za prekrške Radovljica in Okrajnega sodišča Radovljica. Gorenjska je bila zaradi svoje industrije, npr. železarne na Jesenicah, velik cilj priseljevanja delavcev iz južnih republik, ki so s sabo prinesli svojo kulturo in navade, kar pa je dostikrat vodilo v konfliktne situacije z domačim prebivalstvom.
      • In den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs behauptete die kommunistische Führung im neuen Jugoslawien zumindest öffentlich, sie habe die nationale Frage ein für allemal gelöst. Natürlich stimmte das keinesfalls, denn die alten Animositäten zwischen den Völkern und die Unterschiede in den Kulturen konnten nicht einfach durch den Austausch des politischen Systems und eine neue Organisierung des Staates beseitigt werden. Außerdem versiegten auch die „organisierten“ Wünsche nach politischer Oberherrschaft und staatlichem Unitarismus nicht. So begannen die Machthaber bereits in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre in aller Öffentlichkeit über die nationale Frage in Jugoslawien zu diskutieren. Das Gefühl, im Hinblick auf wirtschaftliche Gleichberechtigung und nationale Selbstständigkeit benachteiligt zu sein, äußerte sich Ende der sechziger und zu Beginn der siebziger Jahre im Liberalismus. Nach der Unterdrückung liberalistischer Tendenzen verschärften sich in den siebziger Jahren die Beziehungen zwischen den Völkern Jugoslawiens. In den achtziger Jahren führten die unitaristischen und großserbischen Bestrebungen schließlich zum endgültigen Zerfall des Staates. Der Beitrag behandelt Phänomene nationaler Intoleranz in Oberkrain, die in den Dokumenten des Archivbestands des Ordnungsamtes und des Bezirksgerichts Radovljica verzeichnet sind. Oberkrain war aufgrund seiner Industrie – zum Beispiel des Eisenwerks in Jesenice – ein beliebtes Ziel von Immigranten aus den südlicheren Republiken, die ihre Kultur und ihre Gewohnheiten mit sich brachten, was aber häufig zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung führte. Für die „Südländer“ war es selbstverständlich, dass sie überall in Jugoslawien serbokroatisch reden, dass jeder sie verstehen und auch in ihrer Sprache sprechen muss. Auch ihre sozialen Gewohnheiten – zum Beispiel das Verhältnis zu Frauen – hielten sie für universell gültig. Charakteristisch war die Verwendung von Schimpfwörtern, mit denen sie die Betreffenden in die „Fotze der Mutter“ schickten bzw. vom „Ficken der Mutter“ sprachen, wobei sie gerne noch die nationale Bezeichnung der Beschimpften hinzufügten. Gleichzeit waren sie natürlich sehr empfindlich, wenn ihnen gegenüber solche Schimpfwörter verwendet wurden. Außerdem neigten sie zur geradezu sprichwörtlichen physischen Gewalt. Mangelnder Respekt gegenüber der Sprache der anderen, patriarchale Gewohnheiten, verbale Gewalt, physischer Terror – all das begannen die Slowenen mit den „Südländern“ zu verbinden, da sie dies im täglichen Leben erlebten. Viele dieser Konflikte wurden vor das Ordnungsamt gebracht und die gewaltsamsten in Strafverfahren vor dem Bezirksgericht verhandelt. Weil aber die nationale Frage angeblich gelöst bzw. nicht akut war, gaben die Behörden nur ungern zu, dass es sich um Konflikte auf nationaler Grundlage handelte. So gaben die polizeilichen Anzeigen der Übergriffe sowie die Zeugenaussagen das Geschehen noch wörtlich wieder, während in den Urteilen nur sehr selten von Ausdrücken die Rede war, die auf die Nationalität zielten, bzw. wurden die Übergriffe oder strafrechtlichen Vergehen nicht als Delikte bestraft, die mit der Verbreitung nationaler Intoleranz zusammenhingen. Das Ordnungsamt bestrafte immer nur die Ausschreitung oder Beleidigung an sich und auch das Bezirksgericht beschränkte sich auf die Bestrafung der Folgen der Delikte – physische Wunden, materieller Schaden, die Beleidigung als solche. Im behandelten Zeitraum fällte das Bezirksgericht nur ein Urteil wegen des Schürens nationaler Intoleranz. Doch mussten auch die staatlichen Organe zumindest „für den internen Gebrauch“ das konstatieren, was wenig später – nämlich in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre – die höchsten politischen Funktionäre öffentlich kritisierten. Die Menschen sind sich ihrer nationalen Herkunft bewusst und leben gemäß der ihnen anerzogenen Gewohnheiten – wie sollte es auch anders sein. Für das friedliche Zusammenleben ist es notwendig, dass sich alle Seiten, seien es Individuen, Gruppen oder Völker, bewusst sind, dass ihre Rechte dort enden, wo die Rechte der anderen beginnen, und dass man auf persönlicher Ebene jemandem nicht etwas zufügt, was man selbst nicht erleben will. Solange das nicht möglich und allgemein akzeptiert ist, sind Aufrufe der Behörden oder Einzelner lediglich ein Zeitvertreib – was jedoch nichts daran ändert, dass alle Machthaber oder Einzelpersonen, die sich für bedeutsam halten, die Welt schon zu ihren Lebzeiten nach ihrem Maßstab eingerichtet sehen wollen.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 2006
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd