Članek obravnava s fenomenološkega in komparativnega
vidika lik Zelenega Jurija, kot ga poznamo ponekod v
Sloveniji in na Hrvaškem. Določene paralele temu našemu
izročilu najdemo tudi v širšem evropskem in neevropskem
prostoru, do Bližnjega vzhoda in Indije. Te povezave niso le
tipološke, temveč v številnih primerih tudi genetske.
The article takes a phenomenological and comparative view of the figure of “Zeleni Jurij” as we know it in some parts of Slovenia and Croatia. Certain parallels to this part of our cultural heritage can be found in the wider European and non-European area, from the Middle East to India. These links are not only typological but often also genetic.
Članek obravnava s fenomenološkega in komparativnega vidika lik Zelenega Jurija, kot ga poznamo ponekod v Sloveniji in na Hrvaškem. Določene paralele temu našemu izročilu najdemo tudi v širšem evropskem in neevropskem prostoru, do Bližnjega vzhoda in Indije. Te povezave niso le tipološke, temveč v številnih primerih tudi genetske.
An die Figur des Grünen Georg, wie sie in Ostslowenien und dem kajkavischen Kroatien bekannt ist, sind volkstümliche Vorstellungen über seine alljährliche Rundreise von unterhalb der Erde in unsere Welt und wieder zurück gebunden. Dieses Kreisen versinnbildlichen zahlreiche volkstümliche Rituale und Symbole, die auch im nördlichen und westlichen Slowenien existieren und bisher noch nicht zur Genüge berücksichtigt bzw. richtig erklärt wurden. Parallelen finden wir auch im weiteren Umkreis Europas und des Nahen Ostens bis hin nach Indien. Im Beitrag werden dargestellt: rituelle Formen, die die Umlaufbahn oder die Sonne versinnbildlichen (Ei, Kuchen, Apfel, Mühlstein, Umzüge der Georg-Klopfer, Reigen), die Symbolik der Farben weiß – grün – rot; die Symbolik des/der siebenten, neunten und zehnten Bruders/Schwester sowie begleitende kosmogonische und Fruchtbarkeitssymbole (Wasserquelle, Stein, Kräuter, Gras u. a.). Das Kreisen des Grünen Georg bedeutet vom menschlichen (und phänomenologischen) Standpunkt eine Orientierung in Zeit und Raum. Das menschliche Reisen ist in symbolischer Hinsicht immer kreisförmig, denn nach der Abreise sieht es auch eine Rückkehr vor. Das vorübergehende Verlassen des eigenen Heimes kann auch als Überlassung dieses Raumes an den Rivalen interpretiert werden, so zum Beispiel beim englisch- keltischen Merlin. Der traumatische Charakter dieser Erfahrung ist sowohl bei Merlin als auch beim Grünen Georg sichtbar. Die Opposition Heim – Wildnis tritt beim Grünen Georg aber auch in der Bedeutung hoch – nieder, oben – unten auf. Und anders als Merlin wird der Grüne Georg nicht einmal vorübergehend in seinem Heim sesshaft, vielmehr „lebt er in Wanderung“. In einer solchen ständigen Bewegung sind auch die verwandten slowenischen Figuren des zehnten Bruders und der zehnten Tochter.