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Kronika: časopis za slovensko krajevno zgodovino

Nekaj drobcev iz vsakdanjika ljubljanskih služkinj pred prvo svetovno vojno


Avtor(ji):Andrej Studen
Soavtor(ji):Stane Granda (odg. ur.), Janez Cvirn (gl. ur.), Katarina Kobilica (prev.), Niko Hudelja (prev.), Anton Šepetavc (lekt.)
Leto:1994
Založnik(i):Zveza zgodovinskih društev Slovenije
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Datoteke (1)
Ime:kronika_42_1994_3.pdf
Velikost:12.02MB
Format:application/pdf
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Opis
Sloj hišnih poslov je bil večinoma sestavljen iz predstavnic ženskega spola. Med ljubljanskimi služkinjami so prevladovale mlajše, samske ženske. Večina jih je prišla v Ljubljano iz okoliških vasi, njihov socialni izvor pa se omejuje na kmečke in spodnje sloje. Večina ljubljanskih gospodinjstev je zaposlovala le po eno služkinjo. Za svoje delo so bile plačane s hrano in stanovanjem, denarni del zaslužka pa se je ponavadi izplačeval mesečno. Prehrana in stanovanjske razmere služkinj so bile zelo slabe, njihovo privatno življenje pa je bilo zelo omejeno. Avtor nato obravnava še nekaj primerov iz njihovega vsakdanjika - npr. spolno izrabljanje služkinj, brezposelnost, "vdajanje" v prostitucijo, srečevanje s fanti in problem nezakonskih otrok.
Metapodatki (11)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/42599
    • naslov
      • Nekaj drobcev iz vsakdanjika ljubljanskih služkinj pred prvo svetovno vojno
      • Some Fragments from the Everyday Life of Maids in Ljubljana before the First World War
      • Einige Details aus dem Alltag der Ljubljanaer Dienstmädchen vor dem Ersten Weltkrieg
    • avtor
      • Andrej Studen
    • soavtor
      • Stane Granda (odg. ur.)
      • Janez Cvirn (gl. ur.)
      • Katarina Kobilica (prev.)
      • Niko Hudelja (prev.)
      • Anton Šepetavc (lekt.)
    • predmet
      • Ljubljana
      • 19./20.st.
      • zgodovinski prikazi
      • ženske
      • gospodinjstvo
    • opis
      • Die Schicht der Dienstboten, die allgemein zu den am meisten ausgebeuteten, zurückgesetzten und benachteiligten Berufsgruppen gehört, bestand im wesentlichen aus den Vertreterinnen weiblichen Geschlechts, waren doch häusliche und persönliche Dienste in den Städten eine fast ausschließliche Domäne der Frauen. Unter den Dienstmädchen in Ljubljana (Laibach) überwogen vor allem die jüngeren Frauen, fast ausnahmslos ledig. Davon war nur eine Handvoll in Ljubljana geboren. Der Großteil von ihnen kam nämlich aus den umliegenden Dörfern nach Ljubljana, einige aber auch aus kleineren Städten und Märkten. Ihre soziale Herkunft ist auf bäuerliche und untere Schichten beschränkt. Die Frauen waren in den meisten Fällen als "Mädchen für alles" oder Kindermädchen beschäftigt. Das war gewöhnlich ihre erste Beschäftigung, die keine besondere Qualifikation voraussetzte. Die Hausfrauen schlossen das Arbeitsverhältnis mit den Dienstmädchen mündlich. Gefragt waren vor allem arbeitssame, ehrliche, höfliche und "ehrerbietige" Dienstmädchen. Der überwiegende Teil der Ljubljaner Haushalte beschäftigte nur ein Dienstmädchen. Die Dienstmädchen wurden mit Unterkunft und Verpflegung entlohnt. Ein Geldbetrag als Teil der Entlohnung wurde gewöhnlich einmal monatlich ausgezahlt. Die Kost der Dienstmädchen war meistens sehr schlecht und oft unzureichend. Sie mußten getrennt von der Familie essen, gewöhnlich in der Küche, während die Familie im Speisezimmer tafelte. Ähnlich wie bei der Einnahme von Mahlzeiten waren die Dienstmädchen bei der Zimmerzuweisung (als einem Teil der Entlohnung) sowohl persönlich als auch räumlich von der Familie des Arbeitgebers getrennt. Die Unterkunftsverhältnisse der Dienstmädchen waren sehr schlecht. In Ljubljana übernachteten sie oft in Küchen, manchmal auch in Vorzimmern, auf Klappbetten oder in Schubkästen. Einige Bürgerwohnungen hatten auch besondere Dienstbotenzimmer. Diese waren außerordentlich klein, dürftig eingerichtet und von den Haushermräumen entfernt, meistens mangelhaft! gelüftet, beleuchtet und beheizt. Das Privatleben der Dienstmädchen war sehr eingeschränkt. Der Arbeitgeber war einerseits vor allem um die Sittlichkeit der Dienstmädchen besorgt, andererseits versuchten Hausherren, ihre heranwachsenden Söhne, sogar Untermieter sowie verschiedene Gesellen, die Dienstmädchen oft auch sexuell zu mißbrauchen. Davon zeugen auch erhaltene polizeiliche Anzeigen. Schwere Arbeitsbedingungen, schlechte und unzureichende Kost, schlechte Behandlung, Demütigungen durch die Arbeitgeber sowie unregelmäßige Entlohnung waren die häufigsten Ursachen dafür, daß die Dienstmädchen ihre Stelle kündigten bzw. wechselten. Die Dienstmädchen wurden von ihren Hausfrauen entlassen wegen fortgeschrittenen Alters oder Arbeitsunfähigkeit, wegen längerer Krankheit oder wegen Schwangerschaft, aber auch wegen Diebstahl, Faulheit, wegen nächtlicher Herumtreiberei, wegen zu großer Zungenfertigkeit und Streitsucht. Arbeitslose Dienstmädchen waren gewöhnlich darum bemüht, eine andere Stelle zu finden, einige verfielen auch der Prostitution. In Anzeigen, Festnahmeprotokollen, Schubpässen finden wir sehr viele ehemalige Dienstmädchen. Von den Stadtwachtmeistem wurden sie meistens wegen (nächtlicher) Herumtreiberei und unanständigen Benehmens, viele aber auch wegen (nächtlicher) Prostitution angezeigt. Viele Dienstmädchen kamen in die Stadt mit dem Wunsch zu heiraten. Der Verkehr mit jungen Männern hatte für viele Dienstmädchen schlimme Folgen. Dienstmädchen mit unehelichen Kindern mußten einen großen Teil ihres Lohnes oder sogar den ganzen Lohn für den Lebensunterhalt der Kinder aufwenden, die sie in Pflege gaben, ihren Eltern oder in der Umgebung lebenden Bauern anvertrauten, bei denen sie ihr tägliches Brot als Hirtenknaben oder mit Kinderhüten verdienten.
    • založnik
      • Zveza zgodovinskih društev Slovenije
    • datum
      • 1994
      • 01. 01. 1994
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    Citirano v (1)
    TipologijaAvtor(ji)NaslovKrajZaložbaLeto
    1.16 Uvodnik, predgovor, spremna besedaHenig Miščič, NatašaDelovanje Kranjske hranilnice v luči družbene odgovornosti do revnejših slojev prebivalstva do začetka prve svetovne vojneLjubljanaInštitut za novejšo zgodovino2022