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Zgodovina za vse

»Eins, zwei, inu preden bom rekel drei te mora hudič uzet!«

Nekaj zgodb o zakonskih umorih iz predustavne dobe v deželi Kranjski

Avtor(ji):Gorazd Stariha
Leto:2011
Založnik(i):Zgodovinsko društvo Celje, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Gorazd Stariha je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:2011_1_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:5.63MB
Format:application/pdf
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Opis
V časih, ko so bile ženske še povsem družbeno in ekonomske podrejene moškim, so žene kljub neznosnim razmeram v zakonu zelo težko zapustile može, ker same niso imele materialne osnove za preživetje, pa tudi družba bi jih izobčila. Laže je bilo za moža, ker mu je žena morala biti poslušna - to poslušnost je mož lahko zahteval tudi s silo, ker je bil družbeni prag tolerance tu zelo visok. On si je v zakonu, oziroma poleg zakona, lahko dovolil marsikaj, kar si žena ni mogla. Iz brezihodnega položaja, v katerem so se nahajale zlorabljane, pa tudi drugače nezadovoljne žene, so se nekatere skušale izviti z umorom moža. Na drugi strani moški za umor žene skorajda niso imeli vzroka, saj jim je bilo skoraj vse dovoljeno. Zato pa so ubijali žene v pijanosti in v jezi. Pri moških ubojih je tudi veliko več izvršenih dejanj, kot poskusov – ravno obratno kot pri dejanjih, kjer so storilke ženske. V obravnavanih primerih iz 18. in 19. stoletja so ženske največkrat poskušale z zastrupljanjem, moški pa so žene potolkli s fizičnim nasiljem.
Metapodatki (11)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/20478
    • naslov
      • »Eins, zwei, inu preden bom rekel drei te mora hudič uzet!«
      • Nekaj zgodb o zakonskih umorih iz predustavne dobe v deželi Kranjski
      • “Eins, zwei, and before I say drei, I hope you go to hell!”
      • A few stories about domestic homicide from the pre-constitutional era in Carniola
      • »Eins, zwei, und bevor ich drei sage hol dich der Teufel!«
      • Einige Geschichten über Ehemorde im Land Krain in der Epoche vor der Verfassung
    • ustvarjalec
      • Gorazd Stariha
    • predmet
      • socialna zgodovina
      • kazensko sodstvo
      • 18. stoletje
      • 19. stoletje
      • družinsko nasilje
      • umori
      • uboji
      • zastrupljanje
      • social history
      • criminal justice
      • 18th century
      • 19th century
      • family violence
      • murders
      • killings
      • poisoning
    • opis
      • V časih, ko so bile ženske še povsem družbeno in ekonomske podrejene moškim, so žene kljub neznosnim razmeram v zakonu zelo težko zapustile može, ker same niso imele materialne osnove za preživetje, pa tudi družba bi jih izobčila. Laže je bilo za moža, ker mu je žena morala biti poslušna - to poslušnost je mož lahko zahteval tudi s silo, ker je bil družbeni prag tolerance tu zelo visok. On si je v zakonu, oziroma poleg zakona, lahko dovolil marsikaj, kar si žena ni mogla. Iz brezihodnega položaja, v katerem so se nahajale zlorabljane, pa tudi drugače nezadovoljne žene, so se nekatere skušale izviti z umorom moža. Na drugi strani moški za umor žene skorajda niso imeli vzroka, saj jim je bilo skoraj vse dovoljeno. Zato pa so ubijali žene v pijanosti in v jezi. Pri moških ubojih je tudi veliko več izvršenih dejanj, kot poskusov – ravno obratno kot pri dejanjih, kjer so storilke ženske. V obravnavanih primerih iz 18. in 19. stoletja so ženske največkrat poskušale z zastrupljanjem, moški pa so žene potolkli s fizičnim nasiljem.
      • At a time when women were completely subordinate to men both socially and economically, it was extremely difficult for them to leave their husbands despite harrowing circumstances in the marriage because they had no material means to support themselves and they would also become outcasts from society. It was easier for the husband because the wife had to be obedient – the husband had the right to demand that obedience by force because the corresponding social threshold of tolerance was very high. The husband could afford much in the relationship and beyond it that the wife could not. Some abused and dissatisfied women tried to find a way out of a desperate situation by murdering their husbands. Men, on the other hand, had almost no reason to kill their wives because they could get away with almost everything. They thus killed their wives in drunkenness or in fits of anger. Men also perpetrated more successful murders than attempts at murder– precisely the opposite from women. In the murder cases from the 18th and 19th centuries presented in this article, women most often tried to poison their husbands, while men beat their spouses to death.
      • In Zeiten, in denen Frauen den Männern gesellschaftlich und ökonomisch noch völlig untergeordnet waren, war es sehr schlimm, wenn die Verhältnisse in der Ehe unerträglich wurden, denn die Frauen konnten ihre Ehemänner nicht verlassen, da sie selbst keine materielle Überlebensbasis hatten und auch gesellschaftlich geächtet wären. Meist blieb ihnen nichts anderes, als den Missbrauch des Mannes zu ertragen in der Hoffnung, dass er doch einmal endet. Für den Ehemann war es einfacher, denn die Frau musste ihm gehorsam sein – und diesen Gehorsam konnte der Mann auch mit Gewalt einfordern, denn die Toleranzschwelle der Gesellschaft war hier sehr hoch. Er konnte sich in der Ehe – und auch außerhalb – alles erlauben, was die Frau nicht konnte. Er konnte ein Säufer oder Ehebrecher sein oder nicht für die Familie sorgen – all das wurde zwar nicht gern gesehen, aber selten wirklich verurteilt. Die Ehefrau musste also die Tyrannei ihres Mannes ertragen und nach langjährigem Missbrauch entschloss sich so manche in auswegsloser Lage auch für den Mord am Ehemann. Allerdings haben sich eher jüngere Frauen zur Ermordung des Haustyrannen entschlossen, wobei ihre jugendliche Unbesonnenheit, aber auch größere physische Kraft eine Rolle spielten, oder aber weil sie nicht gewöhnt oder willens waren, das Ungemach zu ertragen. Auf der anderen Seite hatten Männer, denen sowieso alles gestattet war, kaum einen Grund, ihre Frau zu ermorden. Sie haben allerdings ihre Frauen in Trunkenheit und Wut ermordet. Bei den von Männern verübten Morden gab es auch viel mehr durchgeführte Taten als Tatversuche – genau umgekehrt verhielt es sich jedoch bei weiblichen Täterinnen. Dies blieb ein Charakteristikum bis in die heutige Zeit. Zur Ermordung des Ehemannes entschlossen sich Frauen nicht nur wegen dessen Gewalttätigkeit. Gründe waren auch der Überdruss mit dem – oft deutlich älteren – Mann oder das Vorhandensein eines Liebhabers. Nach einer Untersuchung von Fällen aus den sechziger und siebziger Jahren der 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet Jugoslawiens war ein Hauptmotiv der Mörderinnen das Aufbegehren gegen die physischen und psychischen Quälereien durch den Ehemann (oder außerehelichen Partner); an zweiter Stelle folgte der Kindsmord; an dritter der Wunsch nach Befreiung vom Mann, dessen man überdrüssig war. In allen Fällen hatten die Frauen Liebhaber, mit denen sie zusammenleben wollten, wobei sie aber auch ihre gute ökonomische Basis nicht verlieren wollten. In den Fällen, die der Autor des vorliegenden Beitrages im Fond des Landesgerichtes in Ljubljana gefunden hat – wo man in etwa seit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Fälle kontinuierlich verfolgen kann – war die Reihung der Gründe eine etwas andere. Der klar an erster Stelle stehende Grund zu jener Zeit war der Kindsmord – einerseits wegen der im Vergleich zur neueren Zeit viel härteren Verurteilung von unerwünschten Schwangerschaften, andererseits weil es für die Frauen damals schwieriger war, auf solch radikale Weise gegen die männliche Dominanz aufzubegehren. An zweiter Stelle könnte man wohl die Unduldsamkeit junger Frauen gegenüber den Männern, die sie nie geliebt hatten und von denen sie vernachlässigt wurden, nennen. Doch muss man bei diesen Gerichtsakten aus der Vergangenheit auch Vorsicht walten lassen, da die damalige Zeit sehr tolerant gegenüber »maßvoller« Gewalt gegen Frauen war und möglicherweise in den Akten die Unzufriedenheit der Frauen stärker hervorhob als die Gewalttätigkeit der Männer. Um diese Frage zu beantworten wären noch weitere Untersuchungen nötig. Doch kann man auch aus den im Beitrag angeführten Beispielen sehen, dass die meisten Mordversuche und Morde von jungen Frauen bzw. erst kurze Zeit verheirateten Frauen ohne Kinder begangen wurden. Im Übrigen war Gewalt eine Männerdomäne und wenn eine Frau mordete, rief das in der Öffentlichkeit viel größeres Aufsehen hervor. Es war etwas ungewöhnliches, wenn sich die untergeordnete Frau auf das Feld der Gewalt wagte. Frauen galten ja als sanfte Wesen und Mörderinnen wurden daher als schreckliche, deformierte Geschöpfe angesehen. In den Augen der Öffentlichkeit gab es für solche Taten einer Frau keinerlei Entschuldigung, auch wenn sie sich dazu nach langen Jahren der Quälereien und Vernachlässigungen entschlossen hatte. Die Frau galt eben als schwaches Geschöpf, passiv, irrational, gehorsam, anpassungsfähig und sanft; ihr Platz war am heimischen Herd und ihre Hauptaufgabe die biologische Reproduktion. Der Mann hingegen war stark, aktiv, verantwortungsvoll und rational; ihm standen alle Funktionen und Stellungen im gesellschaftlichen und politischen Leben offen. Die Strafgesetzgebung machte bei Tötungs- und Morddelikten keinen Unterschied im Bezug auf das Geschlecht; Besonderheiten gab es nur bei den Paragraphen zu Kindsmord. Die Paragraphen der Strafgesetze unterschieden sich also grundsätzlich nicht bezüglich des Geschlechtes, doch bestand lange Zeit eine Diskriminierung von Frauen, da sie gemäß der Zivilgesetzgebung nicht rechts- und geschäftsfähig waren und auch keine politischen Rechte hatten. Die Position der Frauen in der Geschichte änderte sich, blieb jedoch im Verhältnis zum Mann immer untergeordnet. Bestimmte verfassungsmäßige, politische und gesetzgebende Rechte, die Frauen schrittweise bekamen, bedeuteten für die meisten keine Änderung in der Familie, in der immer noch die Männer herrschten. Heutzutage sind Frauen natürlich viel stärker gleichberechtigt, auch auf dem Gebiet der Kriminalität. Heute ist in Slowenien bei Morden in der Familie (worunter auch solche in der Ehe fallen) der Täter am häufigsten ein Mann und das Opfer eine Frau. Es gibt verhältnismäßig wenige junge und viele alte Täter, was zeigt, dass die Entscheidung zu einem Mord in der Familie ein langfristiger Prozess ist. Ein Charakteristikum heutiger Morde in der Familie ist der nach der Tat durchgeführte Selbstmord. Das bei weitem häufigste Motiv ist ein lange dauernder Hass, meist verbunden mit Alkoholismus auf beiden Seiten. Typisch sind auch Morde bei Überschreitung der Notwehr, wobei die Mordopfer Männer sind – Familientyrannen, die ihre Familien lange Jahre gequält haben. In den im Beitrag geschilderten Beispielen haben zehn Frauen versucht, ihre Ehemänner loszuwerden, meist durch Vergiften, gelungen ist es jedoch nur eine Frau, wobei es sich allerdings um einen Mord im Affekt handelte. Im Gegensatz dazu endeten alle drei männlichen Beispiele mit Totschlag. Bei keinem dieser drei handelte es sich um einen geplanten Mord, sondern die Männer töteten ihre Frauen durch physische Gewaltanwendung. Dies entspricht auch den stereotypen Vorstellungen, dass Frauen vergiften, während Männer mit Fäusten und Füßen auf die Schwächeren losgehen. Ansonsten hatten, wie bereits erwähnt, Männer kaum Gründe für die Ermordung ihrer Frauen (außer vielleicht in den seltenen Fällen von Eigennutz) und kamen nur vor Gericht, wenn sie den ansonsten häufigen physischen Missbrauch übertrieben.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo Celje
    • datum
      • 2011
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd