91 cm visoki leseni kip neznane svetnice - po lokalnem izročilu sv. Barbare - iz Tomaške vasi pri Sloven Gradcu slovenski umetnostnozgodovinski stroki ni neznan...
Die wertvolle, 91 cm hohe Plastik einer unbekannten Heiligen (der lokalen Oberlieferung nach der hI. Barbara) aus Tomaška vas im Mislinjatal ist in der einschlagigen slowenischen Literatur nicht unbekannt, erlebte jedoch noch keine genauere fachliche Behandlung. Altere Autoren suchten einen stilistischen Ursprung in Karnten (E. Cevc, M. Zadnikar) und erwahnten in Zusammenhang mit der Heiligenfigur nur beilaufig auch den Meister des Andreasaltars in Gornji Grad, der erst in letzter Zeit auch unter dem Namen Osbalt Kittel bekannt ist. Der Verfasser des vorliegenden Beitrags weist auf den si.iddeutschen Ursprung der Plastik hin und vergleicht diese mit den Reliefs des Kreuzwegs im Stift Griffen, die Otto Demus mit dem stilistischen Ursprung in den Arbeiten des Meisters aus Rabenden unter hochstwahrscheinlicher Vermittlung von Karntner Nachahmern des si.iddeutsch geschulten Tirolers Michael Parth bezeichnete. Osbalt Kittel, dem "Hof'bildhauer des Laibacher Bischofs Christoph Rauber, werden noch einige Arbeiten zugesprochen, die jedoch alle in Stein gehauen sind. Seine Art der technischen Ausfi.ihrung der figuralen Szenen auf einer Steinplastik mit kleineren Abmessungen, die fi.ir Schnitzereien charakteristisch ist, fi.ihrt trotzdem zu der Uberlegung, daB er auch Holzschnitzereien herstellte. Die Ahnlichkeit der Heiligenfigur aus Tomaška vas mit Kittels Hauptwerken (Relief des Martyriums des hI. Andreas und Deckplatte der Rauber-Tumba) und die enge Verbindung von Augustinus Tyfernus, eines der fi.ihrenden slowenischen Humanisten dieser Zeit, des Pfarrers in Stari trg bei Slovenj Gradec und eventuellen Vermittlers bei dem Auftrag, mit Bischof Rauber sprechen fi.ir die Moglichkeit, daS die Heiligenfigur von diesem si.iddeutschen Bildhauer starn mt, der sich angeblich im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in dem slowenischen Gebiet ansiedelte.