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Zgodovina za vse

Pridiga o prijaznih gostoljubnih, dobrih Slovencih, ki niso vedno (bili) taki


Avtor(ji):Anton Šepetavc
Soavtor(ji):Janez Cvirn (ur.)
Leto:1994
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Anton Šepetavc je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1994_1_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:6.04MB
Format:application/pdf
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Opis

V letu Gospodovem 1801, ko so bili turisti še jako redke prikazni - in so bili sploh vsi taki tiči bolj kot turisti v pravem pomenu besede avanturisti -, si je Johann Gottfried Seume sklenil malce pretegniti krake. Prusak (tako bi ga imenoval Janez Trdina) si je odmeril krepko pokoro; od Leipziga do Sirakuz jo je vsekal kar na nožni pogon.

Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2702
    • naslov
      • Pridiga o prijaznih gostoljubnih, dobrih Slovencih, ki niso vedno (bili) taki
      • A Sermon on the Friendly, Hospitable and Virtuous Slovenes, Who Are (Were) Not Always Like That
      • Eine Predigt über die freundlichen, gastfreien, guten Slowenen, die nicht immer so (gewesen) sind
    • ustvarjalec
      • Anton Šepetavc
    • soavtor
      • Janez Cvirn (ur.)
    • predmet
      • Slovenci
      • Slovenija
      • zgodovinski pregledi
      • morala
      • historical overview
      • Slovenes
    • opis
      • Already a brief survey of the Slovenian publications of the previous century reveals a Slovenian stereotype which is still very much alive today, and which is nothing but a monotonous repetition of the characterisation of Slovenians as diligent, honest, wise, cheerful, friendly, hospitable, hard-working, tidy, steadfast and disciplined, although they constitute a small nation. This self-imposed stereotype was the source of many diverse stereotype images formed of other nations - in particular the neighbouring nations of the Slovenes (like the Germans, Italians, Hungarians, Croats or Jews), which were, as is the rule in such cases, all pejorative, in the same way as the diverse regional stereotypical images of the Slovenes are also pejorative. A special aspect of the concept of "being foreign" is also the attitude adopted towards many artists who were rejected by the patriotic elite in the same way that foreigners and the homeless were, yet who succeeded (possibly for this very reason) in making a name for themselves abroad.
      • Jeder ist sich selbst der Nächste. Schon der Herrgott hat wohl zuallererst sich selbst einen Bart erschaffen. Mit den Völkern ist es das gleiche alte Lied: Ein jedes singt sein eigenes Lob am lautesten. Die Slowenen auch. Doch das Leben ist kein Lied, und so mancher Text wird zu einer stereotypen Leier über den Nationalcharakter verdreht. Bei uns ist das nicht anders. Mit anderen Worten: Der slowenische Autostereotyp ist die verallgemeinernde Leier über die kleinen, aber fleißigen, anständigen, gescheiten, fröhlichen, freundlichen, gastfreien, arbeitsamen, ordnungsliebenden, ausdauernden, disziplinierten Slowenen. In der unerträglichen Leichtigkeit der Verallgemeinerung - die in der Zeit der Mobilisierung gesunder nationaler Kräfte stets nicht nur willkommen, sondern auch notwendig (gewesen) ist - fahren sie sich, logischerweise, fest. Daher auch die traurige Tatsache, daß sich, wie die jüngsten Meinungsumfragen zeigen, unser Nationalcharakter langsam aber unaufhaltsam mit Intoleranz und Feindseligkeit gegenüber Fremdem anreichert. Wie jedes Volk sich selbst das Beste, den anderen aber das Schlechteste zuschreibt, so tun und taten dies auch wir Slowenen. In der Menge der Superlati ve gibt und gab es nie Platz für Fehler. Was falsch war, kam nach dieser verdrehten Logik anderswoher, schuld sind also immer die anderen; Zugewanderte und Fremde entstellen das Bild von unserem Volk. Schon ein flüchtiger Blick in die nationale Vergangenheit der Slowenen zeigt, daß sie gegen dergeleichen Erscheinungen nicht immun waren. Sind es heute die "Südländer", die als gefahrlich gelten (Bosnier, Serben, Kroaten und die übrigen "Schweden"), so waren im vergangenen Jahrhundert unsere "grimmigsten Feinde" die Deutschen und, in etwas geringerem Maße, die Italiener. Natürlich mochten wir Slowenen weder Zigeuner noch Ungarn (für Jurčič waren beide gleich übel), noch weniger Juden, von denen in Slowenien gar nur eine Handvoll lebte. (Ein schöner Beweis dafür, daß das Vorhandensein von Juden kein notwendige Bedingung für Antisemitismus ist; hätte es sie nicht gegeben, so hätte man sie eben erfunden). Ein ähnliches Schicksal war auch den paar Schwarzen ("Taufkindern") beschieden, die in den fünfziger Jahren der vorigen Jahrhunderts Luka Jeran selig zu "kultivieren" und zu "slowenisieren" versuchte. Wenn er ihnen auch Namen gab wie Jožef Kranjski, Janez Slovenski, Maksimilijan Celjski usw., ihnen Slowenisch beibrachte und ihnen all die schönen christlichen Lehren einbleute, wollten die Slowenen sie nie als die Ihrigen annehmen - und konnten es auch nicht. Die Logik dabei ist ganz einfach: ein Schwarzer kann nun einmal kein Slowene sein! Dies wäre in gewisser Weise noch nachvollziehbar, denn schließlich ging es um ein "Anderssein" auf den ersten Blick. Schwieriger zu erfassen ist das Fremdsein, in das sich viele slowenische Künstler hineingestoßen fanden, die von der patriotischen Elite zuhause als Fremde und vaterlandslose Gesellen abgelehnt wurden, im Ausland dagegen gefeiert waren. Gerade das ist vielleicht der schönste Beweis, daß es sich bei der Fremdheit um ein außergewöhnlich komplexes und kompliziertes Phänomen handelt, das sich schwerlich nur mit Hilfe der einen oder anderen Theorie erklären läßt.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1994
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd