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Zgodovina za vse

"Živi pomagajo živim, živi mrtvim, mrtvi živim in mrtvi mrtvim."

Skrb za dušo v kmečkih oporokah s tržaškega podeželja

Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:1995
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Marta Verginella je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1995_1_Zgodovina-za-vse.pdf
Velikost:4.32MB
Format:application/pdf
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Opis
Z namenom, da bi svojim dušam olajšali bivanje v vicah, so breški oporočitelji in oporočiteljice iz okolice Trsta v 17. in 18. stol. Cerkvi zapuščali del svojega premoženja. Oporoka je bila tuzemsko sredstvo, ki je kmetom in kmeticam dovoljevalo, da so poskrbeli za svojo dušo. Na začetku 19. stol. so oporočitelji in oporočiteljice iz Brega še vedno izrekali poslednjo voljo z vidika krščanske dobre smrti, toda že sredi 19. stol. je vidna postopna laicizacija oporočnega akta. Skrb za krajšanje in lajšanje bivanja pokojnih v vicah, seje umikala v ozadje tako med obubožanimi kmeti kot med vrhnjo plastjo vaškega prebivalstva, v ospredje pa je stopala potreba po čim smotrnejšem vodenju domačega gospodarstva. Ob koncu 19. stol. so se oporočitelji in oporočiteljice odločili le za tolikšno število zadušnih maš, ki ni bremenilo denarnih zmogljivosti družine. Odmik od tradicionalnih vedenjskih obrazcev je bil v breških vaseh vzporeden s postopnim in nesunkovitim prodiranjem sekularizacije, ki je v prvi fazi potisnila versko čustvovanje iz javnega življenja v sfero intimne vernosti.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2659
    • naslov
      • "Živi pomagajo živim, živi mrtvim, mrtvi živim in mrtvi mrtvim."
      • Skrb za dušo v kmečkih oporokah s tržaškega podeželja
      • "The Living Help the Living, the Living the Dead, the Dead the Living and the Dead the Dead." P. Ribeira
      • Concern for the Soul Expressed in the Testaments of Peasants from the Countryside around Trieste
      • "Die Lebenden helfen den Lebenden, die Lebenden den Toten, die Toten den Lebenden und die Toten den Toten."
      • Seel-Sorge in bäuerlichen Testamenten aus dem Triester Umland
    • ustvarjalec
      • Marta Verginella
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • oporoke
      • Slovenci
      • 19.st.
      • testaments
      • peasants
      • Trieste
      • 19th century
    • opis
      • In order to alleviate the suffering awaiting their souls in purgatory, it was customary in the 17th and 18th centuries for testators and testatrixes from Breg near Trieste to will part of their property to the Church. The testament was a corporeal instrument which allowed the peasant men and women to provide for their souls. At the beginning of the 19th century the testators and testatrixes from Breg still made out their last will with the aim of dying as good Christians, while in the middle of the 19th century, a gradual laïcisation of the testamentary act occurs. The concern to lessen and shorten the suffering of the deceased's soul in Purgatory gave way to the need for better management of the peasant economy among the impoverished peasants as well as the upper strata of the villagers. At the end of the 19th century, the testators and testatrixes decided to pay only for as many requiems as they could afford without putting a strain on their family budgets. Thus, the move away from the traditional patterns of behaviour in the villages of Breg occurs together with the gradual and steady advance of secularisation, which, in its first phase, relegated religious sentiments from public life to the sphere of intimate perception.
      • Z namenom, da bi svojim dušam olajšali bivanje v vicah, so breški oporočitelji in oporočiteljice iz okolice Trsta v 17. in 18. stol. Cerkvi zapuščali del svojega premoženja. Oporoka je bila tuzemsko sredstvo, ki je kmetom in kmeticam dovoljevalo, da so poskrbeli za svojo dušo. Na začetku 19. stol. so oporočitelji in oporočiteljice iz Brega še vedno izrekali poslednjo voljo z vidika krščanske dobre smrti, toda že sredi 19. stol. je vidna postopna laicizacija oporočnega akta. Skrb za krajšanje in lajšanje bivanja pokojnih v vicah, seje umikala v ozadje tako med obubožanimi kmeti kot med vrhnjo plastjo vaškega prebivalstva, v ospredje pa je stopala potreba po čim smotrnejšem vodenju domačega gospodarstva. Ob koncu 19. stol. so se oporočitelji in oporočiteljice odločili le za tolikšno število zadušnih maš, ki ni bremenilo denarnih zmogljivosti družine. Odmik od tradicionalnih vedenjskih obrazcev je bil v breških vaseh vzporeden s postopnim in nesunkovitim prodiranjem sekularizacije, ki je v prvi fazi potisnila versko čustvovanje iz javnega življenja v sfero intimne vernosti.
      • Mit der Erfindung des Fegefeuers gab die Kirche jeder büßenden Seele die Möglichkeit, sich an diesem Ort zu reinigen. Nach Meinung mittelalterlicher Fegefeuer- Theoretiker können selbst die schlimmsten Sünder in diesem Vorzimmer zum Himmel - vorausgesetzt natürlich, daß sie vor dem Tode Buße getan haben - ihre Buße so lange fortsetzen, bis ihre Seelen sich die Seligkeit verdient hätten. Die Seele, die sich im Fegefeuer befand, war dem Willen Gottes anheimgegeben und außerstande, irgendetwas zu ihrem eigenen Nutzen zu unternehmen; daher war die Länge ihres Aufenthalts im Fegefeuer von der Fürbitte der Heiligen und der Lebenden abhängig. Letzteres konnte der Einzelne bereits zu Lebzeiten sicherstellen. Das Testament als juristischer und religiöser Akt ermöglichte den Abschluß eines Vertrages zwischen dem Erblasser, den Erben und den Dienern Gottes im Diesseits und im Jenseits. Wie aus einer ganzen Reihe von Testamenten ersichtlich wird, die im 17., 18. und 19. Jahrhundert von Bauern und Bäuerinnen aus Breg hinterlassen wurden (es handelt sich hierbei um Dörfer im südöstlichen Umland von Triest), waren die dortigen Erblasser und Erblasserinnen mit der jenseitigen Topographie wohlvertraut. Sie wußten auch, daß Dauer und Form ihres Leidens im Fegefeuer von ihrem Letzten Willen abhängig waren. Deshalb bekannten die Erblasser und Erblasserinnen von Breg im 17. und 18. Jahrhundert in der Hoffnung aufeine christliche "gute Sterbestunde" ihren Glauben und empfahlen ihre Seele Gott, seinem Sohn, der Jungfrau Maria, den Himmlischen Heeren und allen übrigen Schutzpatronen und -patroninnen. Wenn man sich F. Lebrun anschließen will, demzufolge die Glaubenshaltung des Verstorbenen zum Jenseits in den Anempfehlungen seiner Seele ersichtlich wird, kann festgestellt werden, daß im 17. und 18. Jahrhundert das Verhältnis der Erblasser und Erblasserinnen von Breg zum Jenseits ein engeres war als im 19. Jahrhundert, und daß die Vorstellung, die die Bewohner von Breg vom Jenseits hatten, ziemlich undeutlich gewesen sein muß. Das Fegefeuer und gläubige Seelen werden in ihnen explizit erst von Erblassern und Erblasserinnen an der Schwelle zum 19. Jahrhundert erwähnt. Wie die Testamente aus Breg bezeugen, begann sich die Werteskala der Einwohnerschaft von Breg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu wandeln. Erblasser und Erblasserinnen sprachen damals seltener eine commendano animae aus, und wenn, dann war das traditionelle barocke Muster verstümmelt. Zunächst wurden aus ihm die Heiligen ausgenommen, dann die Jungfrau Maria, Jesus Christus und der Schutzengel. Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte eine recht zerrüttete Form der Anempfehlung an Gott, an die anderen Personen wandten sich nur noch die Allerfrömmsten. Ein ähnliche Tendenz ist auch bei den Verfügungen für Seelenmessen zu verzeichnen. Angst vor der Verdammnis bewegte Bauern und Bäuerinnen aus Breg im 17. und 18. Jahrhundert, einen Teil ihres Besitzes der Kirche zu hinterlassen, um sich dadurch die Seligkeit zu verdienen. Im 17. Jahrhundert stiftete man vorwiegend Messen, vermachte der Kirche Grund und Boden, Geld und bewegliches Gut. Um sicherzustellen, daß Seelenmessen perpetuis temporibus gelesen wurden, hinterließen Frauen der Kirche Grund und Boden und Kleidung. Ihr eigenes Seelenheil war sowohl den Erblassern wie auch den Erblasserinnen wichtiger als das Überleben ihrer Hinterbliebenen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Überzeugung, ein Christ könne sich mit einem frommen Vermächtnis die Leiden des Fegefeuers ersparen, unter den Einwohnern von Breg noch fest verwurzelt. Die Josephinischen Reformen erschütterten den Glauben nicht, daß ein frommes Vermächtnis die Pflicht eines jeden Christen sei. Rechnet man die Anzahl und Form der Messen zusammen, die die einzelnen Erblasser in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gestiftet haben und berücksichtigt dabei das Vermögen, über das sie verfügten, stellt man fest, daß der Kirche ganz erkleckliche Summen hinterlassen wurden. Vor allem Frauen, deren Vermögen größtenteils kleiner war als das von Männern, waren es, die für die Kirche oft einen so großen Anteil an ihrer Hinterlassenschaft bestimmten, daß er dem Erbteil eines der Kinder entsprach. Die Anzahl der Erbberechtigten nahm nur in seltenen Fällen Einfluß aufdie frommen Stiftungen der Erblasser und Erblasserinnen. Es finden sich nämlich Fälle, in denen der Erblasser bzw. die Erblasserin trotz der Tatsache, daß zwei oder mehr Nachkommen vorhanden waren, 1/3 seines bzw. ihres Einkommens der Kirche hinterließ. Die Anzahl derer, die es mit einer ausdrücklichen Klausel in ihrem Testament ihren Angehörigen anheimstellten, nach bestem Wissen und Gewissen für die Seelenmessen zu sorgen, steigt erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Doch auch in dieser Zeit sind noch einige Erblasser zu finden, die eine größere Zahl an Seelenmessen verfügten, als es die finanziellen Möglichkeiten der Familie bzw. der Erben zuließen. Der sinkende absolute und relative Wert (im Hinblick auf das Gesamterbe) solcher frommen Vermächtnisse zeigt jedenfalls, daß die Erblasser und Erblasserinnen von Breg gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Jenseits kein privilegiertes Investitionsgebiet mehr sahen. Und selbst wenn die Erblasserund Erblasserinnen ihren Erben oder Vermächtnisnehmer mit einer Klausel im Testament dazu verpflichteten, Seelenmessen zu bezahlen, entzogen sich diese ihrem Auftrag. Die Verschuldung der Kleinbauern, die durch niedrigere Kindersterblichkeit ständig steigende Zahl Erbberechtigter, die bescheidenen Hinterlassenschaften, die laizistische Denkweise, die liberal eingestellte Honoratioren und die ersten Arbeiter, die sich im nahen Triest verdingten, auf dem Land verbreiteten, erschütterten das traditionelle Weltbild der Bewohner von Breg mächtig und veränderten es schließlich. Wie die Pfarrbücher beweisen, stieg gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl der Erben, die gerade das Stück Land verkauften, das die Erblasser und Erblasserinnen für die Bezahlung der Seelenmessen bestimmt hatten. Die Mißachtung testamentarisch festgelegter Vermächtnisse an die Kirche war derart verbreitet, daß das bischöfliche Ordinariat in Triest vom Breger Klerus verlangte, strengere Aufsicht über das Abhalten von gestifteten Messen und Seelenmessen zu führen. Die Abkehr von dem traditionellen posttridentinischen Verhaltensmuster weist in Breg nicht auf einen abrupten Brach mit der Tradition hin, auch nicht auf eine abrupte Übernahme einer laizistischen Denkweise. Die wirtschaftlich-gesellschaftlichen Verhältnisse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der demographische Druck und die immer größere Verschuldung der Kleinbauern (neben einer Wirtschaftsflaute, die die Breger Dörfer gegen Ende des 19. Jahrhunderts durchmachten) diktierten neue Überlebensstrategien. Zugleich entfernte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunders auch der Klerus, der aktiv die nationale Wiedergeburt propagierte, von der Frömmigkeit barocker Ausprägung und von der "Pastoral der Angst". Die neuen Umstände, die teilweise auch auf die Rechnung der Kirchenmänner gehen, und die eher laizistisch ausgerichtete Breger Einwohnerschaft verdrängten gegen Ende des 19. Jahrhunderts die religösen Klauseln aus dem Letzten Willen der Landbevölkerung.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1995
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd