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Zgodovina za vse

Najbolj žalosten je ostudni lokalpatriotizem

(ali zgodba o nesrečnem Štajercu)

Avtor(ji):Janez Cvirn
Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:1999
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Janez Cvirn je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1999_2_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:5.64MB
Format:application/pdf
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Opis
Filolog in prvi slovenski doktor indologije dr. Karel Glaser (1845-1913), ki je v letih 1880-1901 služboval kot gimnazijski profesor v Trstu, se - kljub naporom - v slovenski tržaški meščanski družbi nikakor ni mogel uveljaviti. Eden izmed razlogov za to je tičal v močnem "lokalpatriotizmu" tržaških Slovencev, ki so v Glaserju, po rodu iz Hoč pri Mariboru, videli pritepenca.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2469
    • naslov
      • Najbolj žalosten je ostudni lokalpatriotizem
      • (ali zgodba o nesrečnem Štajercu)
      • Detestable local patriotism is the saddest
      • (or the Story of an Unhappy Styrian)
      • Am traurigsten wohl ist der widerwärtige Lokalpatriotismuß
      • (oder das tragische Schicksal eines steirischen Slowenen)
    • ustvarjalec
      • Janez Cvirn
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • Karel Glaser
      • Trst
      • 1880-1901
      • biographies
    • opis
      • Despite his efforts, a philologist and the first Slovene doctor of Indian studies, Dr Karel Glaser (1845-1913), who worked as a grammar school teacher in Trieste in the period 1880-1901, could not have asserted himself in the Slovene middle class of Trieste. One of the reasons was also a strong local patriotism of the Slovenes of Trieste, who saw Glaser, originating from Hoče near Maribor, only as a newcomer.
      • Filolog in prvi slovenski doktor indologije dr. Karel Glaser (1845-1913), ki je v letih 1880-1901 služboval kot gimnazijski profesor v Trstu, se - kljub naporom - v slovenski tržaški meščanski družbi nikakor ni mogel uveljaviti. Eden izmed razlogov za to je tičal v močnem "lokalpatriotizmu" tržaških Slovencev, ki so v Glaserju, po rodu iz Hoč pri Mariboru, videli pritepenca.
      • Als im Jahre 1880 - nach dreijähriger "Verbannung" im hintersten Winkel Schlesiens in Weidenau - dr. Karel Glaser (1845-1913) seinen Dienst als Gymnasialprofessor in Triest antrat, hatte es den Anschein, als ob sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen sei: endlich in einem "größeren slowenischen geistigen Zentrum" mit der notwendigen Infrastruktur (Bibliotheken), um ungestört wissenschaftlich arbeiten zu können, angekommen zu sein. Den ehrgeizigen Forscher jedoch enttäuschte Triest sehr, konnte er doch seine wissenschaftlichen Ambitionen nicht verwirklichen. Bereits ein Jahr nach seiner Ankunft in Triest erwirkte er beim Schulministerium, daß ihm ein bezahlter Studienurlaub gewährt wurde, den er nach dem Studium der Indologie in Berlin und Wien mit der Erlangung des Doktorgrades in Sanskrit imJahre 1883 krönte. Nach Triest zurückgekehrt gab er sich ziemliche Mühe, eine Stelle als Universitätsprofessor in der Orientalistik zu finden. Zunächst versuchte er es an den Universitäten in Lemberg (Lvov) und in Prag, allerdings ohne Erfolg, dann bewarb er sich noch an der Agramer Universität. Wie er in seinem Brief an dr. Pavel Turner schrieb, konnte er sich jedoch sehr gut davon überzeugen, daß die "slawische Solidarität nur ein leeres Wort ist und daß der slawische Gelehrte bei seinen slawischen Brüdern keine Unterstützung findet." Er hatte sich deshalb entschlossen, das "Ende seiner Dienstjahre in aller Ruhe in Triest abzuwarten und sich zu beweiben." Glasers Entschluß, sich zu "beweiben" bedeutete wohl, daß er sich mit seinen einundvierzig Jahren (im Jahre 1886) endlich verheiraten wollte. Doch die Heirat mit der feinen und musikalischen sechsundzwanzig Jahre alten polnischen Adligen Thekla Maria Junosza - Dabrowska aus Görz (1887) brachte in Glasers Leben nicht den ersehnten Frieden. Er mußte bald einsehen, daß sein Wunsch, mit der Heirat endlich "aliquande zum Ruhestand" zu gelangen, sich nicht erfüllen wird. Ganz im Gegenteil, mit der Heirat begannen Glasers Schwierigkeiten erst richtig, mit den Jahren steigerten sich zur Unerträglichkeit, so daß er schließlich vollkommen resignierte. Die größten Schwierigkeiten bereitete ihm Jaenette, wie er seine Auserwählte in seinem Brief an Turner liebevoll nannte. Der verliebte Slawist mußte schon bald nach der Eheschließung mit der Bitterkeit im Herzen zugeben, wie er sich geirrt hatte, als er im Brief an Turner (noch vor der Vermählung) seine Auserwählte als ein "genügsames Weib" bezeichnete. Das Professorengehalt reichte für die wachsenden Ansprüche seiner anmaßenden Ehefrau vorne und hinten nicht aus und Glaser mußte sich zusätzlich mit der Übersetzungstätigkeit und dem Schreiben aushelfen, um nicht allzu sehr in finanzielle Bedrängnis zu geraten. Zwar hatte sich Glasers finanzielle Lage nach dem Erscheinen der ersten Hefte seiner Geschichte der slowenischen Literatur verbessert (1894), wurde die Krise in seiner Ehe jedoch keinesfalls überwunden. Jeanette wurde von Jahr zu Jahr unzufriedener mit dem gesellschaftlichen Status ihres Ehemannes, und obwohl sich Glaser alle Mühe machte, seine anmaßende Ehefrau zufriedenzustellen, blieben seine Bemühungen ohne Erfolg. Ihre Ehe, aus der zwei Kinder hervorgingen, zerfiel 1896 endgültig und Glasers Situation verschlechterte sich daraufhin dramatisch. plan, wonach er Slowenisch jeden Tag die erste und die letzte Stunde unterrichten mußte. Durchaus überzeugt davon, daß er - nicht zuletzt auch wegen seiner körperlicher Veranlagung - "eher für die wissenschaftliche als für die körperliche Arbeit geboren" sei, vernachlässigte er immer mehr den Unterricht und kam bei den Schulbehörde bald ins Gerede als "schlechter bzw. untauglicher Lehrer". Noch kritischer wurde er von seinen Schülern beurteilt, bei denen er wegen seines selbstherrlichen Benehmens äußerst unbeliebt war. Es scheint aber, daß der eigentliche Grund für Glasers Unzufriedenheit nicht seine Ehefrau gewesen ist, die ihm auch nach der Scheidung immer neue Probleme bereitete. Der wohl wichtigste Grund ist im Glaser selbst zu suchen, der verbitterte Philologe war (ganz unabhängig von diesbezüglichen Vorwürfen seiner ehemaligen Ehefrau) nämlich mit seinem gesellschaftlichen Status denkbar unzufrieden. Er suchte die Gründe für seine Misere niemals bei sich selbst, sondern beschuldigte dafür stets die anderen, was auf wohl seinen äußerst schwierigen Charakter zurückzuführen ist, den sein Schulfreund aus dem Gymnasium in Maribor Anton Šantel in einem Brief an Pavel Turner hätte nicht treffender beschreiben können: "In der Tat ist er ein armer Schlucker; am schlimmsten muß wohl für ihn sein, daß ihn die Welt nicht gleichermaßen würdigt, wie er sich selbst einschätzt. Solche Menschen sind nun einmal unglücklich und erbarmungswürdig!" Doch es bestanden auch noch weitere Gründe für Glasers wachsende Unzufriedenheit, die keinesfalls vernachlässigt werden dürfen. Aus seinen Briefen an Pavel Turner geht hervor, daß er darüber gekränkt war, wie man ihn an dem Triester Gymnasium behandelte, wo man ihn von dem Beginn des Schuljahres 1889/90 nur noch Slowenisch unterrichten (nicht mehr dagegen Altgriechisch und Lateinisch) ließ. Der einförmige Unterricht hätte angeblich seinen geistigen Kräften geschadet. Geradezu entrüstet zeigte er sich aber über den "ungerechten" Stunden- Finanzielle Schwierigkeiten, Ehekrise und Berufsprobleme trübten Glasers Stimmung. Das Tüpfelchen auf dem i trug allerdings die Tatsache bei, daß er (als "einfacher Professor eben") auch nach fünfzehn Jahren Wohnens und Schaffens in Triest immer noch keinen Eingang in die städtische gesellschaftliche Elite gefunden hat. Der einzige Preis für seine unermüdliche Arbeit als Leiter des Chors des Triester Lesevereins war, daß er einen Bruch erlitt, weil er "sich als Bassist überanstrengte", als er nämlich den minderbegabten Tenoristen bei ihrer Gesangsübung mit seiner Stimme aushalf. Noch unrühmlicher endete Glasers Mitarbeit im politischen Verein Edinost (Einheit), aus dem er - offensichtlich deswegen, weil er nicht so sehr gegen den italienischen Irredentismus als "gegen die slowenische Kurzsichtigkeit" ankämpfte - buchstäblich rausgeworfen wurde. "Am traurigsten in diesem meinen Leben ist wohl der widerwärtige Lokalpatriotismus, der mir hier in Küstenland nicht erlaubt, sich mit öffentlichen Angelegenheiten zu befassen..." beschwerte er sich am Anfang des Jahres 1896 in einem Brief an Pavel Turner. "Ich bin zwei Jahre der Stellvertreter des Vereins Edinost gewesen. Als nun der Advokat Gregorin aus Sežana hier ankam, begann sich der Gedanke durchzusetzen, daß in dieser Partei nur die Einheimischen etwas zu sagen hätten und wie zum Hohn meiner fünfundzwanzigjährigen Arbeit als Volkserwecker, haben sie mich 1893 gegen meinen Willen ausgeschlossen. Der Slowenen kann sich also nicht einmal auf dem slowenischen Boden überall zu Hause fühlen."
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1999
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd