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Zgodovina za vse

"Hudiči! Le naglejte se me, da boste vsaj siti."

O zločinu in justifikaciji cigana Simona Helda v Novem mestu

Avtor(ji):Andrej Studen
Soavtor(ji):Janez Cvirn (ur.)
Leto:2002
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Andrej Studen je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:2002_1_Zgodovina-za-vse.pdf
Velikost:5.33MB
Format:application/pdf
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Prenesi
Opis
The author deals with the murder trial against Simon Held, which took place between 1899 and 1900. Convicted of having carried out a brutal killing, Held was sentenced to death by hanging and the sentence was carried out on 3rd March, 1900. The hanging of Held caused a great sensation, yet the case of the criminal Held had another aspect to it as well. The guilt of the "dangerous and bloodthirsty criminal" was characterised also by his having been of the Gypsy people - a people to whom the worst qualities were ascribed at that time, due to their failure and/or refusal to adapt to the standard and generally accepted lifestyle and their lack of respect for the social norms and rules of the time. Held's trial and punishment were shadowed constantly by the feeling of extreme dislike towards the "troublesome" Gypsies hedged by the rest of the population. His death penalty was also to serve as an example to the "Gypsy rabble", which "scared the poor farmers with its thieving and robberies" - in order to keep them on the straight and narrow.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2384
    • naslov
      • "Hudiči! Le naglejte se me, da boste vsaj siti."
      • O zločinu in justifikaciji cigana Simona Helda v Novem mestu
      • »You devils! 'Av a good look at me, so that you'll have enough.«
      • About the Crime and Death Penalty of the Gypsy Simon Held Executed in Novo Mesto
      • „Ihr Teufel! Starrt mich nur an, damit ihr zumindest satt werdet."
      • Über das Verbrechen des Zigeuners Simon Held und die Vollstreckung des Todesurteils in Novo mesto
    • ustvarjalec
      • Andrej Studen
    • soavtor
      • Janez Cvirn (ur.)
    • predmet
      • zločini
      • kazni
      • 19.st.
      • Novo mesto
      • biografije
    • opis
      • Avtor obravnava proces proti morilcu Simonu Heldu v letih 1899-1900. Helda so zaradi okrutnega umora obsodili na smrt z obešenjem ter ga justificirali 3- marca 1900. Usmrtitev je bila prava senzacija. Primer zločinca Helda pa nosi še eno dimenzijo. Krivda nevarnega in krvoločnega hudodelca je bila zaznamovana tudi s pripadnostjo ciganskemu ljudstvu, ki so mu v tem času zaradi njegove neprilagojenosti ustaljenemu načinu življenja in nespoštovanju družbenih norm in pravil, pripisovali vse najslabše. Izrazita nenaklonjenost do nadležnih ciganov je bila stalna spremljevalka Heldovega zločina in kazni. Justifikacija pa naj bi služila celo kot eksempel ciganski drhali, ki je "z ropom in krajo ustrahovala ubogega kmeta", da naj si nikar ne drzne stopiti po njegovih krivih potih.
      • The author deals with the murder trial against Simon Held, which took place between 1899 and 1900. Convicted of having carried out a brutal killing, Held was sentenced to death by hanging and the sentence was carried out on 3rd March, 1900. The hanging of Held caused a great sensation, yet the case of the criminal Held had another aspect to it as well. The guilt of the "dangerous and bloodthirsty criminal" was characterised also by his having been of the Gypsy people - a people to whom the worst qualities were ascribed at that time, due to their failure and/or refusal to adapt to the standard and generally accepted lifestyle and their lack of respect for the social norms and rules of the time. Held's trial and punishment were shadowed constantly by the feeling of extreme dislike towards the "troublesome" Gypsies hedged by the rest of the population. His death penalty was also to serve as an example to the "Gypsy rabble", which "scared the poor farmers with its thieving and robberies" - in order to keep them on the straight and narrow.
      • Am Montag, dem 9. Januar 1899, geschah in der Nähe von Krka (Obergurk) in Unterkrain ein grausamer Mord. Blitzartig verbreitete sich in Unterkrain die Nachricht, das Zigeuner den Bauern Martin Novljan ermordet hatten. Die Gendarmerie begann sofort mit derJagd auf die drei verdächtigten Zigeuner, die auch mehrere Einbrüche und Diebstähle auf dem Gewissen hatten. Bereits am Abend desselben Tages wurde der Haupttäter, der großgewachsene junge Zigeuner Simon Held, festgenommen, während seinen beiden Mittätern - ein kleinerer blatternarbiger Zigeuner und eine junge diebische Zigeunerin - die Flucht gelang. Gegen Held wurde eine Untersuchung eingeleitet. Beim ersten Prozeß wollte er nichts gestehen, doch viele Zeugen erkannten in ihm den Täter. Wegen Mord, zahlreichen tollkühnen Einbrüchen und Diebstählen sowie Landstreicherei wurde er nach zweitägiger Verhandlung des Geschworenengerichts, für die großes Interesse herrschte, zum Tod durch den Strang verurteilt. Am 18. Mai 1899 informierte man Simon Held, daß sein Todesurteil von höchster Stelle bestätigt worden war und er keine Möglichkeit der Begnadigung hat. Er sollte am 19. Mai 1899 gehängt werden. Der schlaue Held wicht der angekündigten Urteilsvollstreckung durch eine neue, veränderte Aussage über das Verbrechen aus und erreichte so, daß der Prozeß gegen ihn wegen des Verbrechens des niederträchtigen Mordes wiederaufgenommen wurde. Diesmal sagte Held aus, daß sein Bruder Kaspar und eine gewisse Monika seine Begleiter gewesen seien. Er gab zu, am Ort des Verbrechens gewesen zu sein, stritt aber eine Beteiligung am Mord ab und wälzte alle Schuld auf seinen Bruder Kaspar ab, der Martin Novljan mit einem Stilett erstochen habe. Simon Held erklärte entschieden, Novljan nicht angerührt zu haben; an allem sei Kaspar, der wahre Mörder, schuld. Trotzdem wurde Held erneut zum Tod durch den Strang verurteilt. Am 3- März 1900 wurde das Urteil vollstreckt. Das schreckliche Verbrechen, für das der Zigeuner Simon Held mit dem Leben bezahlte, rief in Unterkrain ein großes Echo hervor. Die Vollstreckung des Todesurteils war eine große Sensation, die das Leben der Menschen aus den gewohnten Gleisen des Alltags warf. Das Interesse der Öffentlichkeit für den Prozeß und die Urteilsvollstreckung war enorm - auch wenn die Menge der Schaulustigen, die sich frühmorgens vor dem Kreisgericht von Novo mesto versammelte, der Exekution nicht unmittelbar zusehen durfte und über das exklusive Spektakel, an dem eine Handvoll geladener Gäste teilnahm, nur über Presseberichte genauer informiert wurde. Charakteristisch für diese Berichte war, daß der Tod des Mörders, und war er noch so tragisch und qualvoll, kein nachsichtiges Wort fand. „Tod für einen Tod" schien die selbstverständliche Regel zu sein, die nicht einmal die detailliertesten Berichte der Hinrichtung hinterfragten. In den Augen der Mehrheit der slowenischen Bevölkerung war die Todesstrafe nun einmal die Strafe für eine ebenso schreckliche Straftat und daher die Erfüllung und Befriedigung von Gerechtigkeit. Man findet kaum Zweifel an der Begründetheit der Todesstrafe oder gar Widerstand gegen die Hinrichtung. Die Todesstrafe wurde noch immer als drastisches Erziehungsmittel angesehen und sollte vor einem verbrecherischen Leben warnen. Das Beispiel des Straftäters Held hat noch eine weitere Dimension. Die Schuld des gefährlichen und blutrünstigen Verbrechers war auch durch seine Zugehörigkeit zum Volk der Zigeuner gekennzeichnet, dem in jener Zeit wegen seiner unangepaßten Lebensweise und Mißachtung gesellschaftlicher Normen und Regeln das Schlimmste unterstellt wurde. So berichteten und diskutierten Presse und Angehörige der breiteren Öffentlichkeit schadenfroh über Helds verdiente Strafe. Während des gesamten Prozesses drängte sich eine Menge von Schaulustigen, wenn sie nur Gelegenheit hatte, um den in Ketten gelegten Mörder, um ihn zu sehen, zu verhöhnen und über ihn übermütige Witze zu reißen. Die Menge beobachtete neugierig sein Verhalten, folgte aufmerksam jeder seiner Gesten und genoß seinen „Galgenhumor". Die ausgeprägte Abneigung gegen die lästigen Zigeuner war also eine ständige Begleiterin des Verbrechens und der Strafe von Held. Die Vollstrekkung des Todesurteils sollte sogar als Exempel für das Zigeunergesindel gelten, das „mit Raub und Diebstahl den armen Bauern einschüchterte", es möge nicht wagen in die Fußstapfen Helds zu treten.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 2002
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd