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Krščevanje osmanskih podanikov (muslimanov) na Slovenskem od konca 16. do konca 17. stoletja


Avtor(ji):Boris Golec
Soavtor(ji):Jure Volčjak (odg. ur.), Alenka Hren (prev.), Wolfgang Zitta (prev.), Eva Blumauer (lekt.)
Leto:2010
Založnik(i):Arhivsko društvo Slovenije, Ljubljana
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Boris Golec je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:arhivi_2010_2.pdf
Velikost:28.14MB
Format:application/pdf
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Opis
Prispevek obravnava krščevanje osmanskih podanikov, t. i. Turkov, na Slovenskem od prvih dokumentiranih primerov konec 16. stoletja do konca dunajske vojne (1683—1699). Ta je pomenila kratkotrajno obdobje množičnega pokrščevanja islamskega prebivalstva v obsednih avstrijskih na novo osvojenih pokrajinah v Panonski nižini in ljudi, k i so izvirali od tam. Tudi na Slovenskem je krščevanje doseglo vrhunec prav med dunajsko vojno. Raziskava temelji predvsem na sistematičnem pregledu krstnih matičnih knjig. Zdaj je v mejah današnje Slovenije dokumentiranih 73 krstov, praviloma vojnih ujetnikov; med krščenci je bilo skoraj dve tretjini žensk in veliko otrok. Število oseb, krščenih na današnjih slovenskih tleh med dunajsko vojno, je ocenjeno na kvečjemu kakšnih sto, v obdobju pred tem pa na se precej manj. Malo je znano o izvoru krščencev, samo izjemoma pa je mogoče slediti posameznikovi polnejši usodi. Vsi znani zapisi o krstih (izpisi iz matičnih knjig in drugih virov) so v prilogi objavljeni v integralni obliki.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/15690
    • naslov
      • Krščevanje osmanskih podanikov (muslimanov) na Slovenskem od konca 16. do konca 17. stoletja
      • The baptisms of Ottoman subjects (Muslims) in Slovenia from the late 16th till the late 17th century
      • Die Taufe osmanischer Untertanen (Muslime) im slowenischen Gebiet vom Ende des 16. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts
    • ustvarjalec
      • Boris Golec
    • soavtor
      • Jure Volčjak (odg. ur.)
      • Alenka Hren (prev.)
      • Wolfgang Zitta (prev.)
      • Eva Blumauer (lekt.)
    • predmet
      • muslimani
      • Osmanska država
      • krščevanje
      • vojni ujetniki
      • matične knjige
      • dunajska vojna
      • Muslims
      • Ottoman State
      • baptisms
      • prisoners of war
      • birth
      • marriage and death registers
      • Battle of Vienna
    • opis
      • Prispevek obravnava krščevanje osmanskih podanikov, t. i. Turkov, na Slovenskem od prvih dokumentiranih primerov konec 16. stoletja do konca dunajske vojne (1683—1699). Ta je pomenila kratkotrajno obdobje množičnega pokrščevanja islamskega prebivalstva v obsednih avstrijskih na novo osvojenih pokrajinah v Panonski nižini in ljudi, k i so izvirali od tam. Tudi na Slovenskem je krščevanje doseglo vrhunec prav med dunajsko vojno. Raziskava temelji predvsem na sistematičnem pregledu krstnih matičnih knjig. Zdaj je v mejah današnje Slovenije dokumentiranih 73 krstov, praviloma vojnih ujetnikov; med krščenci je bilo skoraj dve tretjini žensk in veliko otrok. Število oseb, krščenih na današnjih slovenskih tleh med dunajsko vojno, je ocenjeno na kvečjemu kakšnih sto, v obdobju pred tem pa na se precej manj. Malo je znano o izvoru krščencev, samo izjemoma pa je mogoče slediti posameznikovi polnejši usodi. Vsi znani zapisi o krstih (izpisi iz matičnih knjig in drugih virov) so v prilogi objavljeni v integralni obliki.
      • The article discusses the baptisms of Ottoman subjects, the so-called Turks, in the territory of Slovenia from the first documented cases in the late 16th centuy up until the end of the Battle of Vienna (1683-1699). The Battle was the time when numerous baptisms were administered to the Islamic population in Austria's newly conquered regions in the Pannonian plain and to the people originating from that area. In Slovenia such baptisms were likewise most frequent during the time of the Battle. The research is based primarily on the systematic survey of birth registers. In the territory of today’s Slovenia there are records of 73 persons being baptized, most of whom were prisoners of war, among them two thirds were women and many children. The number of the people baptized in the present day Slovenia during the Battle of Vienna is estimated at around one hundred, and before the Battle the number was even lower. Little is known of the origin of the baptized, and rarely are there data on their life after baptism. Full texts of the records in question (extracts from birth, marriage and death registers) are published in the supplement.
      • Der Beitrag basiert auf einer systematischen Durchsicht der Taufregister und der Heranziehung anderen, bereits bekannten Quellenmaterials uber die Untertanen des Osmanischen Reichs, die im slowenischen Gebiet zwischen 1594 und 1699 getauft wurden. Die untere Zeitgrenze wird durch zwei alleinige Taufen aus dem 16. Jahrhundert und die obere durch das Jahr markiert, in dem durch den Abschluss des osterreichisch-osmanischen Friedens (Frieden von Karlowitz) die kurze Periode der massenhaften Taufe der islamischen Bevolkerung in den ausgedehnten, neu eroberten Gebieten des Ungarisch-kroatischen Konigreichs bzw. der aus diesem Raum stammenden Menschen endete. Die grose Mehrheit der Tauflinge auf slowenischem Boden waren Kriegsgefangene und Anhanger des islamischen Glaubens, wobei fur die Gesamtheit die Bezeichnung osmanische Untertanen zutreffender ist als Muslime, da sich unter ihnen auch Kinder von Christen befanden, die in ihrer Heimat noch nicht oder vermutlich nicht die Taufe empfangen hatten, sodass diese bedingt getauft wurden. Fur das slowenische Gebiet sind nunmehr 73 Taufen und zwei weitere getaufte Personen bekannt, fur die nicht bestatigt ist, dass sie die Taufe tatsachlich hier empfangen haben. 65 (89%) der Taufen sind aus den Taufregistern und nur 8% aus anderen Quellen bekannt. Die Eintragungen aller Taufen sind in integraler Form in der Anlage veroffentlicht. Die Taufe osmanischer Untertanen war am weitesten im Grosen (5. Osterreichischen) Turkenkrieg (1683—1699) verbreitet; aus dieser Zeit sind 62 Taufen bezeugt. Im Hinblick auf die durchgesehenen Register und die sonstige Kenntnis dieser Erscheinung kann die Gesamtzahl der Tauflinge wahrend des genannten Krieges bestenfalls auf etwa 100 geschatzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden mit Rucksicht auf die Umstande und die geringe Anzahl dokumentierter Falle (11) wahrscheinlich viel weniger Personen getauft. Die Taufe osmanischer Untertanen war, was den geografischen Raum betrifft, keineswegs gleichmasig verbreitet. Im Hinblick auf den derzeitigen Forschungsstand ist festzustellen, dass sie sich vor allem auf die Stadte, insbesondere auf grosere bzw. jene Stadte beschrankte, die naher der ostlichen Grenze lagen, sowie auf Grenzgebiete; dort sind sie wieder am haufigsten in Marktpfarreien anzutreffen. Mehr als die Halfte aller bekannter Taufen sind in Ljubljana (27) und Maribor (16) dokumentiert. Die Taufe von Bekehrten war kein alltagliches Ereignis und unterschied sich von den sonstigen Taufen schon auserlich, da sie eine erzieherisch-religiose Botschaft enthalten musste. In diesem Zusammenhang wurden der Ort der Taufe, die Paten und nicht selten auch die Taufer sorgfaltig ausgesucht. Es scheint eher die Regel als die Ausnahme gewesen zu sein, dass die Taufe eines muslimischen Bekehrten von einem ≫Spektakel≪ begleitet wurde. Fur die Patenschaft entschieden sich gerne Adlige und prominente Burger, von denen einige die Herren der Tauflinge waren. In den Quellen ist auser wenigen Fallen nicht bezeugt, wie die einzelnen Tauflinge in die Gewalt ihrer Herren gerieten und welcher der Taufpaten ihr Herr war. Uber die Art und Weise der Gefangennahme und die geographische Herkunft der Gefangenen geben die Namen und die Funktionen einiger Paten, Befehlshaber, Auskunft. Trotz der wenigen Erwahnungen der Orte der Herkunft oder der Gefangennahme lasst sich schliesen, dass wahrend des 5. Osterreichischen Turkenkrieges ein betrachtlicher Teil, wenn nicht die Mehrzahl der Gefangenen, aus dem Pannonischen Becken stammte, wahrend die Gefangenen aus fruherer Zeit uberwiegend aus den nahe gelegenen Gebieten des westlichen Balkans kamen. Die Sexualstruktur der Tauflinge stimmt mit den Erkenntnissen aus dem breiteren Raum uberein, dass weibliche Gefangene zur meistgewunschten Beute zahlten und dass es unter den Gefangenen viele Kinder gab. Fur den gesamten Zeitraum von 1594 bis 1699 betragt das Verhaltnis zwischen Mannern und Frauen 26 : 47 oder ungefahr 1 : 2. Schwerer feststellbar ist die Altersstruktur der Tauflinge, jedoch ist mit Sicherheit zu schliesen, dass sich unter ihnen keine alteren Personen befanden. So oder so lasst sich das Alter fur 25 oder ein gutes Drittel der Personen bestimmen. Bedeutungsvoll ist, dass von den Mannern nur einer als Erwachsener bezeichnet wird. Das geringste bezeugte Alter betrug etwas 4 und das hochste etwa 22 Jahre, beide Personen waren weiblichen Geschlechts. Bei der Taufe war die Benennung mit zwei Taufnamen sehr haufig (in den Taufregistern bei 57,1% der Falle), zuweilen wurden sogar drei Taufnamen gegeben (3,2%). Selten erhielt ein Taufling den Namen eines nahe stehenden Heiligen oder des Paten. Die haufigsten Taufnamen der ≫turkischen ≪ Katechumenen galten in dieser Zeit auch im Allgemeinen als weit verbreitet, auser dem spezifischen Namen Kristjan (Christian), mit dem man unterstreichen wollte, dass ein fruherer Nichtchrist Christ geworden ist. Auser einem einzigen Mal ist im Taufregister nie der Familienname des Tauflings eingetragen, und auch in diesem Fall ging es um eine Neupragung nach dem Ort der Gefangennahme: Neuhausler nach Nove Zamky (Neuhausl) in der heutigen Slowakei. Bei der Verfolgung des weiteren Schicksals der Tauflinge stellt die Tatsache, dass die Quellen keine Familiennamen nennen, das groste Hindernis dar. Uber den weiteren Lebensweg der Tauflinge ist indirekt noch am meisten aus den Eintragungen ihrer Taufe zu erfahren, so etwa uber einen siebenjahrigen Knaben, dass er in Ljubljana begann, die Schule zu besuchen, und nur ein Taufling, die adoptierte Tochter einer Baronin, ist in den Quellen noch einige Jahre spater zu finden. Besonders erwahnenswert ist Anton Hušič aus der Bela Krajina (Weiskrain), dessen Herkunft erst in einer Zeit bezeugt ist, als er schon erwachsen war (1707), wobei Verwandtschaft und Familienname in einem Teil seines Besitzes noch heute leben. Das Beispiel von Hrušič bestatigt die bisherigen Vermutungen, dass sich die christianisierten Muslime im slowenischen Gebiet auch als Kolonisten ansiedelten und dass einige muslimisch klingende Familiennamen tatsachlich von jenen herstammen.
    • založnik
      • Arhivsko društvo Slovenije
    • datum
      • 2010
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd