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Valvasor kot zemljiški gospod (2. del)


Avtor(ji):Boris Golec
Soavtor(ji):Jure Volčjak (odg. ur.), Barbara Žabota (teh. ur.), Lucija Krznar (lekt.), Alenka Hren (prev.), Wolfgang Zitta (prev.), Tina Arh (foto.)
Leto:2014
Založnik(i):Arhivsko društvo Slovenije, Ljubljana
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Boris Golec je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:arhivi_2014-2_internet.pdf
Velikost:6.33MB
Format:application/pdf
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Opis
Prispevek se ukvarja z dvajsetletjem 1672–1692, ki ga je kranjski polihistor Janez Vajkard Valvasor (1641–1693) preživel kot zemljiški gospod na gradu Bogenšperk pri Litiji in v katerega spada njegovo najbolj ustvarjalno življenjsko obdobje. Iz dohodkov zemljiške posesti je polihistor črpal glavnino sredstev za svojo razvejeno založniško, tiskarsko, publicistično in znanstvenoraziskovalno dejavnost. Prav zaradi velikih denarnih potreb, povezanih z velikopoteznimi načrti, mu ni nikoli uspelo v celoti poravnati kupnine za posest. Že po petih letih je moral zastaviti dvorec Črni potok, narasli dolgovi pa so ga nazadnje prisilili v prodajo celotne posesti in k preselitvi v Krško. Posebna pozornost je namenjena njegovemu nedavno odkritemu lastnoročno napisanemu urbarju za združeno posest Bogenšperk in Lihtenberk.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/35065
    • naslov
      • Valvasor kot zemljiški gospod (2. del)
      • Valvasor as Landlord (Part 2)
    • ustvarjalec
      • Boris Golec
    • soavtor
      • Jure Volčjak (odg. ur.)
      • Barbara Žabota (teh. ur.)
      • Lucija Krznar (lekt.)
      • Alenka Hren (prev.)
      • Wolfgang Zitta (prev.)
      • Tina Arh (foto.)
    • predmet
      • Valvasor
      • zemljiško gospostvo
      • Bogenšperk
      • Lihtenberk
      • Črni potok
      • urbar
      • Valvasor
      • seigniories
      • Bogenšperk
      • Lihtenberk
      • Črni potok
      • urbaria
    • opis
      • Prispevek se ukvarja z dvajsetletjem 1672–1692, ki ga je kranjski polihistor Janez Vajkard Valvasor (1641–1693) preživel kot zemljiški gospod na gradu Bogenšperk pri Litiji in v katerega spada njegovo najbolj ustvarjalno življenjsko obdobje. Iz dohodkov zemljiške posesti je polihistor črpal glavnino sredstev za svojo razvejeno založniško, tiskarsko, publicistično in znanstvenoraziskovalno dejavnost. Prav zaradi velikih denarnih potreb, povezanih z velikopoteznimi načrti, mu ni nikoli uspelo v celoti poravnati kupnine za posest. Že po petih letih je moral zastaviti dvorec Črni potok, narasli dolgovi pa so ga nazadnje prisilili v prodajo celotne posesti in k preselitvi v Krško. Posebna pozornost je namenjena njegovemu nedavno odkritemu lastnoročno napisanemu urbarju za združeno posest Bogenšperk in Lihtenberk.
      • This contribution focuses on the two decades (1672-1692) that the Carniolan polymath Johann Weikhard Valvasor (1641-1693) spent as the landlord of Bogenšperk Castle near Litija. These two decades were also the period when he was most creative and productive. Income from his land enabled him to finance his diverse publishing, printing, publicistic and scientific work. However, it was precisely this demand for the constant flow of money needed for his grand plans that prevented him from ever paying the full purchase price of his estate. Pledging his Črni potok mansion after only five years, he was eventually forced to sell his entire estate and move to Krško. Particular attention is paid in the article to his recently discovered self-written urbarium for the joint estates of Bogenšperk and Lihtenberk.
      • In den Biographien und sonstigen Abhandlungen über das Leben und Werk des Krainer Polyhistors Johann Weichard Valvasor (1641–1693) blieb eine der mit der materiellen Grundlage für seine Leistungen verbundenen Schlüsselfragen recht pauschal behandelt: Auf welche Art und Weise verwaltete er den Besitz seiner Schlösser Bogenšperk (Wagensperg), Lihtenberk (Lichtenberg) und Črni potok (Schwarzenbach) und wie erfolgreich war er als Grundherr? Es handelt sich um zwei Jahrzehnte, von 1672 bis 1692, in die auch Valvasors kreativster Lebensabschnitt fällt, als das Schloss Bogenšperk, wo er wohnte, nach den Worten von Valvasors Nürnberger Korrektor Erasmus Francisci die Bezeichnung »Parnass« verdiente. Das Wissen um Valvasors Einnahmen und Ausgaben ist auch nach dem letzten Forschungsstand noch immer sehr beschränkt, obwohl wir uns der Beleuchtung der komplexen Frage um einige Schritte genähert haben, auch was das Wirtschaften auf seinem erworbenen Besitz als wichtigster materieller ZUSAMMENFASSUNG 42 Boris Golec: Valvasor kot zemljiški gospod (2. del), str. 23–43 Članki in razprave Grundlage für Valvasors »Unternehmen« betrifft. Für ein ganzheitliches Bild Valvasors als Grundherrn stehen uns einfach zu wenig aussagekräftige Quellen zur Verfügung, insbesondere solche, mit deren Hilfe die Einnahmen und Ausgaben aus erster Hand verfolgt werden könnten. Viele Dokumente kennen wir nur aus knappen Regesten, was eine Interpretation erschwert, und die einzelnen spärlichen Angaben sind schwer in Übereinstimmung zu bringen und entsprechend zu verknüpfen. Die Heranziehung von bislang nicht genutzten Quellen und die Analyse der vorhandenen, größtenteils zwar spärlichen Angaben finanziell-wirtschaftlicher Natur haben bestimmte Lücken gefüllt, und schon bekannte Tatsachen sind neuerlich bewertet und in einen anderen Kontext gebracht worden. Eine sehr wertvolle Entdeckung stellt ein von Valvasor verfasstes undatiertes Urbar dar, das um 1680 entstanden ist. Das Urbar als solches war zwar nicht ganz unbekannt, es blieb aber angesichts der Tatsache, dass es niemand mit Valvasor in Verbindung gebracht hatte, ungenutzt. Als der 31-jährige Johann Weichard Valvasor im Sommer 1672 die noch nicht 14-jährige Anna Rosina Graffenweger heiratete, hatte er sich schon nach seinem künftigen Besitz umgesehen. Fast ausschließlich mit Graffenwegers Geld erwarb er im Herbst zusammen mit seiner jungen Frau von Franz Albrecht Baron Kheysell die Schlösser Bogenšperk und Črni potok sowie die schon verfallene Burg Lihtenberk, alle drei in der Nähe des Marktfleckens Litija an der Save (Littai) und des Schlosses Slatna (Slattenegg), von dem seine Frau stammte. Der Besitz war im krainischen Gültbuch mit 64 Gültpfund und 28 Huben angesagt, der Kaufpreis betrug 20.000 Gulden in kranischer Währung, 200 Golddukaten und 100 Reichstaler. Vom Beginn seiner Rolle als Grundherr bis zum Verlust seines letzten Besitzes erweist sich der Krainer Polyhistor als »ewiger Schuldner«. Der erworbene, im Gültbuch auf ihn und seine Frau eingetragene Besitz stellte in Wahrheit nie gänzlich deren Eigentum dar. Nach einem Jahr schuldeten die Eheleute noch immer fast die Hälfte des Kaufpreises, 10.242 Gulden, und nach fünf Jahren nur um eine Spur weniger, knapp 9.774 Gulden. Über 600 Gulden in krainischer Währung, d. h. rund 500 in deutscher Währung, wurden alljährlich nur für die Zinsen ausgegeben und etwa 380 Gulden für Steuer und Kontribution. Im Hinblick auf Valvasors große Bedürfnisse verringerte sich der Hauptteil der Schuld nicht, auch die Steuer- und Kontributionsausstände begannen sich zu summieren. Um sich wenigstens der hohen Zinsen auf den noch unbeglichenen Teil des Kaufpreises zu entledigen, verpfändeten die Eheleute 1677 das Schloss Črni potok mit dem Grundbesitz, und zwar der Witwe des Verkäufers, des Barons Kheysell. Mehr noch, sofort nach der Heirat begann Valvasor, auf den Namen seiner Frau bei einem Verwandten, dem Baron Posarel, Kredite aufzunehmen, und zwar auf Rechnung eines Donationsbriefes in Höhe von 5.000 Gulden, den er seiner Schwiegermutter Graffenweger abgelockt und dem genannten Kreditgeber verpfändet hatte, woraufhin er das Geld nach dem Tod der Schwiegermutter zumindest teilweise dem Schwager zurückgeben musste (1683). Die Krainer Landstände löschten Anfang der 1680er Jahre zweimal seine Steuerausstände, doch wuchsen diese seitdem noch rascher an. Zuletzt, zu Beginn des Jahres 1689, ließ Valvasor rund 1.000 Gulden von der Summe abziehen, die ihm die Landstände als Bezahlung für sein Hauptwerk, Die Ehre des Hertzogthums Crain (1689), versprochen hatten, und zwar in Form eines Ankaufes von 500 Exemplaren zum Preis von 3 Kreuzern pro Papierbogen. Zur gleichen Zeit, an der Wende des Jahres 1689, als hohe Ausgaben durch den Druck seines Hauptwerkes in Nürnberg entstanden, begann der Abverkauf seines Besitzes. Zunächst verkaufte er um etwa 6.850 Gulden in Landeswährung den Besitz Črni potok, den er kurz davor aus der Verpfändung gelöst hatte. Fast der gesamte Kaufpreis, 6.414 Gulden, ging auf die Erben des Barons Kheysell für den noch nicht bezahlten Kaufpreis aus dem Jahr 1672 über, der wahrscheinlich auch damit nicht vollends beglichen war. Valvasor nahm knapp davor beim Laibacher Kaufmann 43 Letnik 37 (2014), št. 2 Georg Tollmeiner ein Darlehen in Höhe von 6.000 Gulden auf, und im selben Jahr verschuldete er sich noch bei seiner zweiten Frau, Anna Maximiliana (Baronin) Zetschker, insgesamt um 1.847 Gulden. Wenn er alle Verbindlichkeiten gegenüber seinen Gläubigern begleichen wollte, was er bis zu seinem Tod auch tat, so war er neuerlich gezwungen zu verkaufen. Höchstwahrscheinlich musste er sich 1691 von seiner wertvollen Bibliothek und graphischen Sammlung und im Frühjahr desselben Jahres vom Grundzehnt in Temenica trennen, wofür er etwa 3.050 Gulden erhielt. Im Herbst 1692 verkaufte er um eine unbekannte Summe Bogenšperk zusammen mit Lihtenberk und seinem Haus in Ljubljana (Laibach) und übersiedelte im Frühjahr 1693 in ein erworbenes Haus in der Kleinstadt Krško (Gurkfeld), wo er noch im selben Jahr starb. Nach zwanzig Jahren endete somit seine Rolle als Grundherr. Nach Begleichung der Schulden verblieben ihm 7.000 Gulden in Schuldscheinen, die er für den Kaufpreis von Bogenšperk und Lihtenberk erhalten hatte. Außer den Jahreszinsen von den Schuldscheinen, aller Wahrscheinlichkeit nach 420 Gulden, erhielt er bis zu seinem Tod noch den Gehalt eines Hauptmanns »der gemainer Mann« im Unterkrainer Viertel und ein Wartgeld als Mitglied der Landeskavallerie, zusammen rund 283 Gulden. Eine sehr wertvolle Quelle zur Beurteilung Valvasors als Grundherrn stellt ein von ihm selbst verfasstes und undatiertes Urbar für den Besitz Bogenšperk und Lihtenberk dar, das um 1680 (spätestens 1683) entstand, mit zwei Beilagen auf selbständigen Blättern. Während der erste Teil des Urbars inhaltsmässig dem Standard entspricht – er beinhaltet die Verpflichtungen der eigenen Untertanen (49) und der Vogtei- und Forsthaberpflichtigen (38) –, ist der zweite Teil sehr narrativ, als ob ihn Valvasor für Die Ehre des Hertzogthums Crain verfasst hätte. Wir erfahren nämlich eine Reihe interessanter Tatsachen, die in der Regel nicht in Urbare gehören. So schreibt er etwa über den Obstreichtum und das Laichen der Fische in den der Save zufließenden Bächen sowie darüber, dass »die bauern seind guet« und regelmäßig ihre Abgaben entrichten. Es ist kein Zufall, dass das Urbar im Archivbestand des Zisterzienserklosters Kostanjevica (Landstrass) erhalten blieb. Der Gerhab von Valvasors Kindern aus erster Ehe vetraute nämlich ihren väterlichen Nachlass dem dortigen Abt an, weil in Kostanjevica als Ordensbruder Valvasors jüngster Sohn Johann Wolf Engelbert (1684–1752) lebte. Bei der Frage, ob Valvasor selbst seinen Besitz verwaltete, scheint es kein Dilemma zu geben. Die Verwaltung übernahm ein Amtmann, während er die administrativen Geschäfte selbst besorgte, wovon am besten sein Urbar zeugt, aber auch die Erwähnung zweier Handbücher über die Zahlungen an seine Dienerschaft. Aus bestimmten, leider weniger aussagekräftigen Quellen lässt sich schließen, dass er nicht über Gebühr prozessierte. Auch mit baulichen Dingen beschäftigte er sich nicht besonders. Wenn auf seinen Schlössern zu Valvasors Lebzeiten physische Veränderungen eintraten, waren dies eher eine Folge der Neugier und Innovationsfreude als des Eifers eines Bauherrn. Eine erhebliche Quelle seiner Einnahmen als Grundherr stellte der ziemlich umfangreiche Dominikalbesitz dar, den die Untertanen mit dem auferlegten grossen Frondienst bewirtschafteten. Viele Stellen in Der Ehre des Hertzogthums Crain zeugen zwar davon, dass Valvasor im Allgemeinen ein respektvolles Verhältnis zum Bauernstand pflegte, aber darüber, wie er als Grundherr gegenüber seinen Untertanen auftrat, wissen wir sehr wenig. Er selbst bezeichnete sie als gut, und zumindest bei einigen hatte er ein solches Vertrauen geweckt, dass sie bereit waren, ihm auch über Intimes aus ihrem Leben zu erzählen, so wie der Mann, der alle Hoffnung an das Gebet geknüpft hatte und auf wundersame Weise gesund wurde.
    • založnik
      • Arhivsko društvo Slovenije
    • datum
      • 2014
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd