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Patent nadvojvode Ferdinanda o dokončnem izgonu predikantov in odpravi protestantskega bogoslužja v notranjeavstrijskih deželah iz leta 1599


Avtor(ji):Vanja Kočevar
Soavtor(ji):Jure Volčjak (odg. ur.), Barbara Žabota (teh. ur.), Eva Blumauer (lekt.), Alenka Hren (prev.), Wolfgang Zitta (prev.), Tina Arh (foto.)
Leto:2014
Založnik(i):Arhivsko društvo Slovenije, Ljubljana
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Vanja Kočevar je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:arhivi_2014-1_internet.pdf.pdf
Velikost:8.09MB
Format:application/pdf
Odpri
Prenesi
Opis
Erzherzog Ferdinand, der Landesfürst der innerösterreichischen Länder und spätere Kaiser Ferdinand II., ist in die Geschichtsschreibung als Verfechter einer harten gegenreformatorischen Politik und als eine der zentralen Figuren des Dreißigjährigen Krieges eingegangen; am Höhepunkt seiner Macht zweifelsohne einer der wichtigsten politischen Faktoren in Europa, sammelte er seine ersten Erfahrungen auf dem politischen Parkett in Innerösterreich. Ferdinand übernahm die Macht nominell bei seiner Rückkehr aus Ingolstadt im Jahr 1595 und offiziell nach den Erbschenkungen, die in der Steiermark, in Kärnten und Krain von Dezember 1596 bis Februar 1597 stattfanden. Der neue Landesfürst gab den Forderungen der protestantischen Stände nicht nach und nahm schließlich ihre Erbschenkungen an, ohne den Ständen Religionskonzessionen gemacht zu haben, die von der Brucker Religionspazifikation festgelegt worden waren. Dann kam die allmähliche Durchführung der Gegenreformation an die Reihe, die auf die politischen Rekatholisierungsprogramme in Innerösterreich folgte, insbesondere auf die Denkschrift des Lavanttaler Bischofs Georg Stobaeus aus dem Jahr 1598. Erzherzog Ferdinand gestaltete seine sakralisierte patriarchalisch-politische Gesinnung auf der Grundlage seiner katholischen Erziehung und Bildung aus, von Bedeutung war auch der Einfluss der bayerischen Verwandten der Wittelsbacher. Im Kontext seiner verfassungspolitischen Ansichten und politischen Programme, die sich bereits seit der Münchener Vereinbarung des Jahres 1579 entwickelten, können die in dem Beitrag behandelten Dekrete verstanden werden, insbesondere das Patent über den endgültigen Landesverweis der Prädikanten und die Abschaffung des protestantischen Gottesdienstes in den innerösterreichischen Ländern, mit dem der Erzherzog alle seine Anordnungen der vergangenen Jahre noch einmal zusammenfasste und dem Protestantismus in seinem Herrschaftsgebiet einen harten Schlag versetzte. Aus dem Patent ist zu ersehen, dass sich der Landesfürst bei der Regierung auf die katholische Geistlichkeit stützte, die ihn außerdem über die Glaubensverhältnisse in den Ländern laufend unterrichtete. Das Patent deutet auf die Entstehung des Kryptoprotestantismus nach der Ausweisung der Prädikanten aus den Städten im Jahr 1598 hin, als sich diese auf die Burgen und Schlösser des protestantischen Adels zurückzogen und dort mit der protestantischen Religionsausübung fortfuhren, wozu offensichtlich auch die gewöhnlichen Menschen – Bürger und Bauern – zugelassen wurden. Ferdinand stellte eine Zuwiderhandlung – sowohl der Prädikanten als auch ihrer adligen Beschützer – unter hohe Strafe und forderte den Gehorsam aller Bewohner der Länder. Auf die landesfürstlichen gegenreformatorischen Anordnungen und Verbote aus der Zeit zwischen 1598 und 1599 folgten in den darauffolgenden Jahren die Glaubenskommissionen, die unter bischöflicher Leitung die Steiermark, Kärnten und Krain durchkämmten und die Befehle des Landesfürsten an Ort und Stelle durchsetzten.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/35044
    • naslov
      • Patent nadvojvode Ferdinanda o dokončnem izgonu predikantov in odpravi protestantskega bogoslužja v notranjeavstrijskih deželah iz leta 1599
      • The 1599 Patent Issued by Archduke Ferdinand on the Final Banishment of Protestant Preachers and on the Abolition of the Protestant Liturgy in Inner Austrian Lands
      • Erzherzog Ferdinands Patent über den endgültige Landesverweis der Prädikanten und die Abschaffung des protestantischen Gottesdienstes in den Innerösterreichischen Ländern aus dem Jahr 1599
    • ustvarjalec
      • Vanja Kočevar
    • soavtor
      • Jure Volčjak (odg. ur.)
      • Barbara Žabota (teh. ur.)
      • Eva Blumauer (lekt.)
      • Alenka Hren (prev.)
      • Wolfgang Zitta (prev.)
      • Tina Arh (foto.)
    • predmet
      • nadvojvoda Ferdinand
      • patent o dokončnem izgonu predikantov 1599
      • notranjeavstrijske dežele
      • Kranjska
      • kranjski deželni stanovi
      • deželni zbor
      • Ljubljana
      • Archduke Ferdinand
      • patent on the final banishment of Protestant preachers 1599
      • Inner Austrian lands
      • Carniola
      • Carniolan provincial estates
      • provincial diet
      • Ljubljana
    • opis
      • Članek predstavlja patent nadvojvode Ferdinanda, deželnega kneza notranjeavstrijskih dežel z dne 12. novembra 1599, s katerim je vladar sicer ponovil svoje že več kot leto dni stare ukaze. Gre za enega najpomembnejših dokumentov izdanih na prelomu 16. in 17. stoletja, v letih, usodnih za politično-konfesionalni razvoj. Namen prispevka je predstaviti dva nasprotujoča si politična pola, namreč deželnega kneza in kranjske stanove, njune poglede na politiko ter tako patent kontekstualizirati. V prvem delu članek predstavlja predzgodovino konflikta, nadvojvodo Ferdinanda in stanove. V drugem delu je predstavljena politična zgodovina dežele Kranjske od začetka Ferdinandove oblasti do objave patenta leta 1599. Potem sta predstavljena transkripcija in kritični prevod patenta. V sklepu se prispevek posveča še delu »reformacijskih komisij«, ki so na terenu izvajale deželnoknežje protireformacijske dekrete.
      • The article presents the patent issued on 12 November, 1599 by Archduke Ferdinand, provincial prince of the Inner Austrian lands, by means of which the ruler repeated his orders that had first been given over a year earlier. The patent in question is one of the most important documents published during the turning point in political and religious development at the end of the 16th and the start of the 17th centuries. The purpose of the article is to introduce two opposing political sides, namely that of the provincial prince and that of the Carniolan provincial estates, present their views on politics and in doing so contextualize the patent. The first part of the article discusses the history of the conflict and provides information on Archduke Ferdinand and on the provincial estates. In the second part, the political history of Carniola from the time of Ferdinand‘s succession to the throne until his issuing of the patent in 1599 is discussed. Following that, there is a transcription and critical translation of the patent. Finally, the author takes a closer look at the work of the »Reformation commissions« in charge of on-site execution of the Counter- Reformation decrees issued by provincial princes.
      • Erzherzog Ferdinand, der Landesfürst der innerösterreichischen Länder und spätere Kaiser Ferdinand II., ist in die Geschichtsschreibung als Verfechter einer harten gegenreformatorischen Politik und als eine der zentralen Figuren des Dreißigjährigen Krieges eingegangen; am Höhepunkt seiner Macht zweifelsohne einer der wichtigsten politischen Faktoren in Europa, sammelte er seine ersten Erfahrungen auf dem politischen Parkett in Innerösterreich. Ferdinand übernahm die Macht nominell bei seiner Rückkehr aus Ingolstadt im Jahr 1595 und offiziell nach den Erbschenkungen, die in der Steiermark, in Kärnten und Krain von Dezember 1596 bis Februar 1597 stattfanden. Der neue Landesfürst gab den Forderungen der protestantischen Stände nicht nach und nahm schließlich ihre Erbschenkungen an, ohne den Ständen Religionskonzessionen gemacht zu haben, die von der Brucker Religionspazifikation festgelegt worden waren. Dann kam die allmähliche Durchführung der Gegenreformation an die Reihe, die auf die politischen Rekatholisierungsprogramme in Innerösterreich folgte, insbesondere auf die Denkschrift des Lavanttaler Bischofs Georg Stobaeus aus dem Jahr 1598. Erzherzog Ferdinand gestaltete seine sakralisierte patriarchalisch-politische Gesinnung auf der Grundlage seiner katholischen Erziehung und Bildung aus, von Bedeutung war auch der Einfluss der bayerischen Verwandten der Wittelsbacher. Im Kontext seiner verfassungspolitischen Ansichten und politischen Programme, die sich bereits seit der Münchener Vereinbarung des Jahres 1579 entwickelten, können die in dem Beitrag behandelten Dekrete verstanden werden, insbesondere das Patent über den endgültigen Landesverweis der Prädikanten und die Abschaffung des protestantischen Gottesdienstes in den innerösterreichischen Ländern, mit dem der Erzherzog alle seine Anordnungen der vergangenen Jahre noch einmal zusammenfasste und dem Protestantismus in seinem Herrschaftsgebiet einen harten Schlag versetzte. Aus dem Patent ist zu ersehen, dass sich der Landesfürst bei der Regierung auf die katholische Geistlichkeit stützte, die ihn außerdem über die Glaubensverhältnisse in den Ländern laufend unterrichtete. Das Patent deutet auf die Entstehung des Kryptoprotestantismus nach der Ausweisung der Prädikanten aus den Städten im Jahr 1598 hin, als sich diese auf die Burgen und Schlösser des protestantischen Adels zurückzogen und dort mit der protestantischen Religionsausübung fortfuhren, wozu offensichtlich auch die gewöhnlichen Menschen – Bürger und Bauern – zugelassen wurden. Ferdinand stellte eine Zuwiderhandlung – sowohl der Prädikanten als auch ihrer adligen Beschützer – unter hohe Strafe und forderte den Gehorsam aller Bewohner der Länder. Auf die landesfürstlichen gegenreformatorischen Anordnungen und Verbote aus der Zeit zwischen 1598 und 1599 folgten in den darauffolgenden Jahren die Glaubenskommissionen, die unter bischöflicher Leitung die Steiermark, Kärnten und Krain durchkämmten und die Befehle des Landesfürsten an Ort und Stelle durchsetzten.
    • založnik
      • Arhivsko društvo Slovenije
    • datum
      • 2014
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd