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Zgodovina za vse

Grob v mongolski stepi

Kaj vemo o usodi nadporočnika Zagoričnika?

Avtor(ji):Zmago Šmitek
Soavtor(ji):Borut Batagelj (ur.), Simon Zupan (prev.), Tina Bahovec (prev.)
Leto:2013
Založnik(i):Zgodovinsko društvo Celje, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Datoteke (1)
Ime:2013_1_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:7.40MB
Format:application/pdf
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Opis
Članek opisuje doslej neznano življenjsko usodo slovenskega častnika Zagoričnika na Kitajskem ob začetku prve svetovne vojne in okoliščine njegove smrti v Notranji Mongoliji. Prispevek temelji na kritični analizi virov in literature v kontekstu nasprotujočih geopolitičnih interesov velesil na ozemlju Kitajske.
Metapodatki (11)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/34943
    • naslov
      • Grob v mongolski stepi
      • Kaj vemo o usodi nadporočnika Zagoričnika?
      • A Grave in the Mongolian Steppe
      • What do we know about the fate of first lieutenant Zagoričnik?
      • Ein Grab in der mongolischen Steppe
      • Was wissen wir über das Schicksal von Oberleutnant Zagoričnik?
    • ustvarjalec
      • Zmago Šmitek
    • soavtor
      • Borut Batagelj (ur.)
      • Simon Zupan (prev.)
      • Tina Bahovec (prev.)
    • predmet
      • Zagoričnik
      • Slovenija
      • Kitajska
      • Notranja Mongolija
      • W. R. von Pappenheim
      • prva svetovna vojna
      • Zagoričnik
      • Slovenia
      • China
      • Inner Mongolia
      • W. R. von Pappenheim
      • World War I
    • opis
      • Članek opisuje doslej neznano življenjsko usodo slovenskega častnika Zagoričnika na Kitajskem ob začetku prve svetovne vojne in okoliščine njegove smrti v Notranji Mongoliji. Prispevek temelji na kritični analizi virov in literature v kontekstu nasprotujočih geopolitičnih interesov velesil na ozemlju Kitajske.
      • The article describes the hitherto unknown destiny of a Slovenian officer called Zagoričnik in China at the outbreak of World War I and the circumstances in which he died in Inner Mongolia. The article is based on a critical analysis of sources and literature in context of opposing geopolitical interests of great powers on the territory of China.
      • Die Geschichte des Oberleutnants Zagoričnik ist eng verbunden mit dem Mann, der zu Beginn des Ersten Weltkrieges deutscher Militärattaché in Peking war. Es war dies Werner Arthur Herbold Rabe von Pappenheim, Sohn eines hessischen Barons, geboren am 13. September 1877. Er befand sich zur selben Zeit vor Ort wie auch der Protagonist des Beitrags. Einige Autoren behaupten, dass Zagoričnik ein Flüchtling aus der sibirischen Kriegsgefangenschaft war. Dies ist allerdings wenig wahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass die ersten österreichischen Flüchtlinge aus sibirischen Lagern im November 1915 nach Peking kamen und erst da Kontakte mit der österreichischen und deutschen Botschaft zu knüpfen begannen. Interessant ist, dass Zagoričnik nicht in den offiziellen Verzeichnissen der Offiziere der österreichisch-ungarischen Armee zu finden ist, ebenso wenig findet man seine Personalakte im Wiener Kriegsarchiv. Auch wenn er erst nach seinem Tod zum Oberleutnant ernannt worden war hätte er zuvor als Leutnant in den Verzeichnissen des Offizierskaders der k. u. k. Armee registriert sein müssen. War er vielleicht trotz seines slowenischen Nachnamens kein österreichischer, sondern ein deutscher Soldat? Pappenheim stellte zu Beginn des Krieges zwischen Deutschland und Russland auf Befehl des deutschen Generalstabs eine Expedition zusammen, die zwei Schlüsselobjekte der Transsibirischen Eisenbahn sprengen sollte: den Tunnel durch das Hsingan Gebirge auf dem Streckenabschnitt Tsitsikar – Hailar und die Brücke Nonni bei Tsitsikar. Die genannten Orte lagen in der nordöstlichen Inneren Mongolei an der Grenze zwischen Russland und China, auf dem mandschurischen Abschnitt der Transsibirischen Eisenbahn, die zum Hafen Harbin am Pazifischen Ozean führt. In dieser kleinen und geheimen Gruppe wirkte auch Zagoričnik mit. Ob er nur aufgrund seiner soldatischen Fähigkeiten ausgewählt wurde oder auch, weil er etwas Russisch verstand oder sich mit den russischsprachigen Bewohnern sogar auf Slowenisch hätte verständigen können, ist schwer zu beurteilen. Da Deutschland und Österreich-Ungarn Kriegsverbündete waren könnte man Zagoričniks Teilnahme auch als patriotische Tat betrachten. Ende Dezember 1914 verließ Pappenheim Peking unter dem Vorwand eines Jagdausflugs. Neben Zagoričnik schloss sich auch sein österreichischer Kamerad, Oberleutnant Heinz Werrlein, der Gruppe an, deren Kern von Deutschen gebildet wurde. Es waren dies der Kavallerieunteroffizier Dr. Fritz Pferdekämpfer, ein Sprachexperte; der Kavallerieuntergefreite Ludwig Ruf, Fachmann für Sprengstoff; Wilhelm Müller, Händler und Kommandeur der Landwehr; Friedrich Quappe, Streckenmeister der Schantung-Eisenbahn, sowie Kavallerieleutnant Hermann Berger. Begleitet wurden sie von mehreren Einheimischen, die als Führer tätig waren oder sich um die Lasttiere kümmerten. Laut einigen Angaben waren in der Karawane fünfzig Kamele, die mit Silberbarren, Sprengstoff und Gewehren und wohl auch mit Nahrungsvorräten beladen waren. Pappenheims Aufgabe war so streng geheim, dass zunächst weder seine noch Quappes Ehefrau, die beide in Peking wohnten, vom Tod ihrer Ehemänner erfuhren. Pappenheims Frau glaubte der offiziellen deutschen Version und reiste später sogar in die Türkei, um sich dort mit ihrem Mann zu treffen. Die tragische Wahrheit war jedoch eine andere. Am aufschlussreichsten sind russische Archivdokumente, die erst vor kurzem veröffentlicht wurden. Aus ihnen ist ersichtlich, dass der russische Kriegsminister General Suchomlinow Kaiser Nikolaus II . am 8. April 1915 darüber informierte, dass Mitte Jänner desselben Jahres in der Mongolei eine Gruppe von acht Deutschen, vier Chinesen und einem Mongolen mit 20 Kamelen und fünf Pferden gefangen genommen wurde, die sich auf dem Weg von Kalgan (heute die Stadt Zhangjiakou, nördlich von Peking) in Richtung östlicher chinesischer Eisenbahn befunden hatte. Die Gruppe führte Sprengstoff zur Zerstörung der Eisenbahnobjekte auf dem Abschnitt Tsitsikar – Hailar mit sich. Auf ihrem Weg suchte sie Hilfe bei Stammeshäuptlingen, wobei sie einem sogar 50.000 Rubel für dreihundert Söldner anbot. Die russischen Archivquellen offenbaren auch, dass am 20. Februar 1915 westlich des Gutes des lokalen Feudalherren Babudschab 18 mongolische Soldaten die Gefangenen exekutierten, die Leichen mit Benzin aus dem Bestand der Expedition übergossen und sie verbrannten. Auf Initiative von Pappenheims Witwe und Familie wurde auf dem Hof der deutschen Botschaft in Peking eine Grabplatte mit den Namen aller Expeditionsmitglieder aufgestellt. Nur bei Zagoričnik konnte der Vorname anscheinend nicht eruiert werden, so dass nur der Nachname aufscheint. Aber auch dieses lückenhafte Kenotaph bewahrte die Erinnerung an eine Lebensgeschichte, die mit Slowenien verbunden war und gewaltsam unterbrochen wurde.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo Celje
    • datum
      • 2013
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd