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Izseljevanje prebivalstva iz Zahodnega Ilirika v 5. in 6. stoletju


Avtor(ji):Rajko Bratož
Soavtor(ji):Nataša Budna Kodrič (ur.), Tatjana Šenk (ur.), Magda Lojk (lekt.), Doris Debenjak (prev.), mag. Niko Hudelja (prev.), Katarina Kambič (prev.), Martin Cregeen (prev.), Tatjana Rodošek (foto.)
Leto:2007
Založnik(i):Zgodovinski arhiv Ljubljana, Ljubljana
Jezik(i):slovenščina, nemščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Zbirk(e):Gradivo in razprave : 30
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Rajko Bratož je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:arhivistika_zgodovina_pravo1.pdf
Velikost:26.99MB
Format:application/pdf
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Opis
Odseljevanje prebivalstva iz provinc Zahodnega Ilirika, predvsem iz Panonije, dokumentira cela vrsta virov, vendar pa je mogoče le v posameznih primerih ugotoviti njegovo izhodišče. Migracija je lahko potekala v okviru enega mestnega ozemlja, lahko je zajela prebivalstvo več mest ali širše ozemlje, ki se je raztezalo na ozemlje sosednje province. Odseljevanje je potekalo v različnih oblikah. Le v redkih primerih (okrog 405 in nato 568) se omenja načrtovana in organizirana odselitev, kakršna je potekala iz Obrežnega Norika v letu 488. Taka selitev, bodisi načrtovana in hotena, za del prebivalstva pa neprostovoljna, je bila zaradi izbire primernega trenutka in vojaške zaščite relativno varna. V veliki večini primerov je bila izselitev nenadna, posledica velike nevarnosti, dostikrat je potekala v obliki bega z vsem tveganjem in spremljajočimi pojavi.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/41411
    • naslov
      • Izseljevanje prebivalstva iz Zahodnega Ilirika v 5. in 6. stoletju
      • Vojni ujetniki in begunci v pozni antiki
      • Die Auswanderung der Bevölkerung Westillyricums im 5. und 6. Jahrhundert
      • Kriegsgefangene und Flüchtlinge in der Spätantike
    • ustvarjalec
      • Rajko Bratož
    • soavtor
      • Nataša Budna Kodrič (ur.)
      • Tatjana Šenk (ur.)
      • Magda Lojk (lekt.)
      • Doris Debenjak (prev.)
      • mag. Niko Hudelja (prev.)
      • Katarina Kambič (prev.)
      • Martin Cregeen (prev.)
      • Tatjana Rodošek (foto.)
    • opis
      • Die Auswanderung der Provinzialbevölkerung aus den Provinzen Westillyricums im 5. und 6. Jh. wird in einer Reihe von Quellen belegt, doch kann man nur in seltenen Fällen den Ausgangspunkt einer Bewegung (wie z.B. aus Scarbantia nach 400) festmachen. Die Bezeichnungen in den Quellen sind meistens ungenau, zu allgemein, die Namen beziehen sich auf den gesamten pannonischen Raum (Pannonii) oder sogar auf die gesamte illyrische Präfektur {lllyriciani). Neben der barbarischen Bedrohung wurden in einzelnen Fällen auch andere Anlässe für die Bevölkerungsverluste und Aussiedlung erwähnt, wie z.B. die repressiven Maßnahmen der römischen Verwaltung (bes. zur Zeit des illyrischen Präfekten Probus ca. 368-375). Die Schriftsteller aus der Zeit vor und um 400 (Ammianus, Ambrosius, Hieronymus, Pacatus, Claudianus) erwähnen vereinzelte oder allgemein auftretende Verwüstungen und Verlust der Bevölkerung im pannonischen Raum, wobei sich realistische Einschätzungen (bes. bei Ammianus und Ambrosius) mit Übertreibungen (bes. bei Pacatus und Claudianus, teilweise auch Hieronymus) vermischen. Heben den verstreuten Notizen in den literarischen Quellen widerspiegeln die Bewegungen der Bevölkerung, manchmal unsicher, auch die hagiographischen Quelleo die über die Reliquienübertragung der pannonischen Heiliger nach Aquileia und Besonders nach Rom berichten. Diese verliefen gleichzeitig mit den organisierten Aussiedlungen von Gruppen der Provinzialbevölkerung. Auf relativ massenhafte Bewegungen im gesamten pannonischen Raum, hervorgehend aus der am meisten gefährdeten Provinz Valeria in Richtung südwestliche, an Italien angrenzende Gebiete, weist indirekt auch die »Übertragung« des Provinznamens in den südwestlichen Teil des pannonischen Raumes (Westteil der Provinz Sama) und sogar in den östlichen Teil der Provinz Venetia et Histria im heutigen Zentralslowenien hin. Die häufigste Richtung der Aussiedlung der Bevölkerung Pannoniens war Italien, wo sich am Anfang des 5. Jahrhunderts die Flüchtlinge aus dem fast gesamten pannonischen Raum angesiedelt haben. Erst später, mit der hunnischen Vorherrschaft im Mitteldonauraum einsetzend, suchte bes. die Provinzialbevölkerung aus Pannonia II Zuflucht in Makedonien und in Konstantinopel. Zur Zeit der Slawen- und Awareneinfälle wird — neben zwei schon erwähnten, auch in dieser Zeit aktuellen Auswanderungsrichtungen — auch der Rückzug der pannonischen Bevölkerung nach Dalmatien belegt. Einzelne kleinere Gruppen mit spezifischer Sozialstruktur wie z.B. hostes Pannomi am Anfang des 5. Jahrhunderts, die sich den Barbarengruppen angeschlossen haben, haben den Westen (bes. Gallien) erreicht, wo auch vereinzelte andere Pannonier weilten, unter ihnen einige Asketen und vielleicht auch Anhänger der verfolgten Häresien (z.B. Photinus-Häresie). Die Kriegsgefangenschaft bei den Barbaren und die Heimatlosigkeit zahlreicher Pannonier, die in andere Teile des Reiches (bes. nach Italien) ausgewandert sind, verursachten zahlreiche existenzielle, rechtliche und soziale Probleme, mit denen sich der Staat und die Kirche auseinandergesetzt haben. Mit drei Gesetzen aus dem Jahre 408 regelte Kaiser Honorius die Hilfeleistung für die betroffenen Illyriciani. Im Sinne der Empfehlungen, die schon vorher die Bischöfe wie Ambrosius und Chromatius gegeben haben, regelte er den Loskauf der Kriegsgefangenen. Um dabei die möglichen Missbräuche der schweren Lage der Flüchtlinge und Gefangenen zu verhindern, hat der Kaiser die Kurialen und gleichzeitig die Bischöfe der benachbarten Städte verpflichtet, sich für die Durchführung der Hilfeleistung zu engagieren. Während bei der existenziellen Versorgung mit Nahrung und Kleidung der Staat und die Kirche auf die menschliche Solidarität und die christliche Ethik appellierten, bereitete der Loskauf der Gefangenen, besonders wegen des hohen Kaufgeldes, manchmal große Schwierigkeiten. Da der Staat keine finanzielle Reserve vorgesehen hat, basierte der Loskauf auf privater Initiative. Die befreiten Kriegsgefangenen sollten den Er rettern das Kaufgeld rückerstatten oder — im Fall, wenn dass ihnen nicht möglich - für die sogar fünfJahre Arbeit leisten, wobei sie ihren rechtlichen Status der frei Menschen bewahren. Da für die Bischöfe der Loskauf von Gefangenen eine tno ralische Pflicht der Christen war, haben sie sich mit den dabei entstehende finanziellen Fragen nicht beschäftigt. In den ziemlich veränderten Verhältnissen am Ende des 6. Jahrhunderts ap pellierte Kaiser Maurikios in der Verordnung, die er an den illyrischen Präfekt Iobinus adressiert hatte, wie schon vor ihm Honorius auf die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Bevölkerung. Der Inhalt der sonst nicht erhaltenen kaiserlichen Verordnung lässt sich zum Teil aus dem Brief des Papstes Gregor I. an den gleichen illyrischen Würdenträger (592) rekonstruieren. Die Anweisung spricht über die Hilfeleistung einer organisierten Gruppe von Flüchtlingen unter der Leitung des Bischofs. Die Verordnung, die vom Papst angenommen und von ihm den damaligen kirchlichen Gegebenheiten angepasst wurde, entspricht einer Situation, in der die gesamten Kirchengemeinden mit ihrer geistigen Leitung den riskanten Weg in die Fremde angetreten sind. Bei der Beibehaltung der allgemeinen Regel hat der Papst in der Praxis den Inhalt der kaiserlichen Verordnung in dem Sinne verändert, dass sie mit den Interessen der Kirche zur Zeit des Kampfes gegen die Anhänger des Dreikapitelschismas übereinstimmte. Die kirchlichen Regelungen, die auf den Erfahrungen dieser und der darauf folgenden Epoche basieren, wurden erst auf dem 2. trullanischen Konzil (692) beschlossen.
    • založnik
      • Zgodovinski arhiv Ljubljana
    • zbirka
      • Gradivo in razprave : 30
    • datum
      • 2007
      • 01. 01. 2007
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
      • Nemščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd