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Zgodovina za vse

Gostinski lokali na Jesenicah v obdobju od konca 19. stoletja do druge svetovne vojne


Avtor(ji):Tjaša Rotar
Soavtor(ji):Janez Cvirn (ur.)
Leto:2009
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Tjaša Rotar je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:2009_1_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:4.56MB
Format:application/pdf
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Opis
Članek prikazuje dogajanje v jeseniških gostilnah v obdobju od konca 19. stol. do 2. svetovne vojne. Gostinske lokale izpostavlja kot pomembna središča družabnega življenja, prostore srečevanja, druženja, zabave, sprostitve po napornem delu pa tudi pijančevanja in »nemoralnosti«. Pri zahajanju v gostilne se lepo kažejo nacionalne in politične delitve na Jesenicah, z delitvijo na imenitnejše lokale in lokale za »rajo« pa tudi socialne razlike v tem industrijskem naselju.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/4019
    • naslov
      • Gostinski lokali na Jesenicah v obdobju od konca 19. stoletja do druge svetovne vojne
      • Guest-houses in Jesenice between the end of the 19th century and the second world war
      • Gaststätten in Jesenice vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg
    • ustvarjalec
      • Tjaša Rotar
    • soavtor
      • Janez Cvirn (ur.)
    • predmet
      • gostilne
      • Jesenice
      • družabno življenje
      • nacionalne in politične delitve
      • guest-houses
      • Jesenice
      • social life
      • national and political divisions
    • opis
      • The article describes everyday-life in guest-houses around Jesenice between the end of the 19th century and the start of the Second World War. It features guest-houses as important centres of social life, as places for meeting people, having fun and relaxing after a tiring day, as well as places of tippling and “immorality”. The clientele of a particular guest-house provided a good reflection of the national and political divisions in Jesenice. The division of guest-houses into the more eminent ones, on the one hand, and those for the “commoners”, on the other, is also indicative of the social differences in this industrial settlement.
      • Članek prikazuje dogajanje v jeseniških gostilnah v obdobju od konca 19. stol. do 2. svetovne vojne. Gostinske lokale izpostavlja kot pomembna središča družabnega življenja, prostore srečevanja, druženja, zabave, sprostitve po napornem delu pa tudi pijančevanja in »nemoralnosti«. Pri zahajanju v gostilne se lepo kažejo nacionalne in politične delitve na Jesenicah, z delitvijo na imenitnejše lokale in lokale za »rajo« pa tudi socialne razlike v tem industrijskem naselju.
      • Gaststätten waren eines der wichtigsten Zentren des geselligen Lebens in Jesenice sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erlebte Jesenice eine Blüteperiode mit einer beschleunigten Entwicklung der Eisenindustrie und starker Zuwanderung. Parallel dazu vergrößerte sich auch die Zahl von Gasthäusern, Schankwirtschaften, Kaffeehäusern, Restaurants und Hotels. Die Inhaber und Namen der Lokale wechselten mit der Zeit, die Zahl war aber immer hoch. Der Bedarf an Gastlokalen war beträchtlich. Sowohl die Arbeiterschaft als auch die Angehörigen höherer Schichten waren dort einquartiert oder kamen regelmäßig zum Mittagessen; hier suchten sie Gesellschaft, Unterhaltung, vor allem aber kurzes Vergessen der täglichen Sorgen. Gerade die Suche nach einem Alkoholrausch nach schwerer Arbeit ist wohl ein Charakteristikum von Industrie- und Bergwerkssiedlungen, zu denen auch Jesenice gehörte. Die Lokale zogen mit ihrem abwechslungsreichen Geschehen verschiedene Bevölkerungsgruppen an. Außer Essen und Trinken konnten die Gäste hier die Tagespresse lesen und über Neuigkeiten diskutieren, Karten oder Schach, mancherorts auch Boccia spielen. Neben hitzigen Debatten wurde auch gesungen, manchmal spielte jemand Ziehharmonika oder ein anderes Instrument. Einige Wirte veranstalteten regelmäßig Tanzfeste mit Musik lokaler Musiker, vor allem an Samstagen und Sonntagen. Ein Teil des Angebotes – natürlich nicht in allen Lokalen – waren Silvesterfeiern, Faschingsfeste und ähnliches. Die vornehmeren Lokale boten ihren Gästen Unterhaltung mit Live-Musik oder zumindest „Musik aus der Dose“. Häufig war der Gasthausbesuch Teil des Sonntagsausfluges. Gaststätten waren oft Treffpunkte von Vereinsmitgliedern. Die Wirte waren nicht selten eifrige Mitglieder oder sogar Gründer der Vereine. In den Lokalen reihten sich so Sitzungen, Vollversammlungen und unterschiedliche Veranstaltungen der Vereine – Vorträge, politische Treffen, Musik- und Theatervorführungen sowie andere kulturelle Darbietungen, Tanz- und Volksfeste – aneinander. Mit dem Gasthausbesuch drückte die Bevölkerung von Jesenice aber auch ihre nationale und politische Orientierung aus. Bestimmte Lokale waren nämlich klar national und politisch zugeordnet. Zur Zeit Österreich-Ungarns waren die nationalen Teilungen besonders sichtbar. Einige Wirte deklarierten sich eindeutig als Deutsche. Sie privilegierten deutsche Gäste – hauptsächlich handelte es sich hier um die Oberschicht von Jesenice, Beamte und Ingenieure aus der Fabrik – und in ihren Lokalen war fast ausschließlich die deutsche Sprache zu hören. Nach dem Ersten Weltkrieg verebbten solche ausgeprägten Unterscheidungen allmählich. Auch politisch legten sich die Wirte oft eindeutig fest – für die klerikale, liberale oder sozialdemokratische Seite. Gaststätten wurden somit zu Treffpunkten politisch Gleichgesinnter. Die drei wichtigsten politischen Lager (Klerikale, Liberale, Sozialdemokraten) und später die dazugehörigen politisch deklarierten Vereine hatten ihren Sitz zunächst in Gasthäusern. Auch nachdem sie über eigene Räume verfügten blieben Gaststätten ein Treffpunkt. Einerseits waren Gasthäuser Zentren des kulturellen Lebens, andererseits Orte der Trunkenheit, der Prügeleien, der Ausschweifung und Sittenlosigkeit, wie das die Klerikalen bezeichneten (meist nur in der Absicht, die ideellen Gegner anzuschwärzen). Nicht immer wurde die Polizeistunde in den Gasthäusern eingehalten. Wie Zeitungsberichte zeigen störten die aufbrechenden Gäste mit Lärm, Gesang und oft auch Streitereien die Nachtruhe der Bewohner. Auch Prügeleien in den Lokalen bzw. am Weg nach Hause waren häufig. Bestimmte Lokale hatten den zweifelhaften Ruf, Treffpunkte leichter Mädchen oder sogar Prostituierter zu sein. Zu den vornehmeren, „bürgerlichen“ Lokalen zählten jene in Hotels (wie Triglav, Paar, Pošta). Sie wurden meist nur von Angehörigen der höheren Schichten (Beamte, Ingenieure, Händler, erfolgreiche Gewerbetreibende u. ä.) und fremden Gästen besucht. Von besonderer Bedeutung war das Kasino der Fabrik, ein Treffpunkt von Beamten, Angestellten und Ingenieuren der KID. Auch die Kaffeehäuser (Café Čop, Café Novak – Hotel Korotan, Café Pariz) nahmen einen höheren Rang ein. Ausstattung und Bedienung in diesen Lokalen hatten ein höheres Niveau. Recht häufig wurden Tanzfeste mit Live-Musik organisiert, wobei meist lokale Musikgruppen engagiert wurden. Doch auch diese Lokale – insbesondere das Café Novak – waren nicht nur auf die lokale Prominenz beschränkt.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 2009
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd