logo
ŽRTVE I.SVŽRTVE II.SVPOPISIZIC

/

Serijske publikacije

/

Zgodovina za vse

"No, zdaj pa če imaš denar, daj ga sem, potem se pa hitro z menoj spolsko združi"

K zgodovini tajne prostitucije v Ljubljani na začetku stoletja

Avtor(ji):Bojan Cvelfar
Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:1994
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Bojan Cvelfar je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1994_2_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:8.40MB
Format:application/pdf
Odpri
Prenesi
Opis

V letih pred prvo svetovno vojno se je tudi Ljubljana otepala s problemom prostitucije. V mestu so problem "uredili" šele leta 1905, ko je občinski svet sprejel navodila, kako nadzorovati prostitucijo. Z njimi so mestne oblasti prevzele zdravstveni in policijski nadzor tako nad kasarnirano kot tudi individualno prostitucijo. Številni primeri iz vsakdanjika pa nas prepričajo, da pri tem niso bile preveč uspešne. Tajna prostitucija je bila namreč razširjena po vseh, praviloma malo bolj zakotnih delih mesta. Poleg Tivolija ter samotnih in temačnih ulic so bila najbolj priljubljena shajališča ljubljanskih pocestnic razne šupe, barake in kozolci. Nekatere so "najstarejšo obrt" opravljale tudi v stanovanjih, po gostilnah in hotelih. Seveda pa si prostitucije prav tako ne moremo predstavljati brez zvodništva.

Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2687
    • naslov
      • "No, zdaj pa če imaš denar, daj ga sem, potem se pa hitro z menoj spolsko združi"
      • K zgodovini tajne prostitucije v Ljubljani na začetku stoletja
      • "So, then, If You've Got Money, Give It to Me, and Let's Get This Slippery Union Over With"
      • On the History of Illegal Prostitution in Ljubljana at the Turn of the Century
      • "Na, haste Kohle, denn rück' se schon 'rüber, un' mach' man fix Liebe mit mir"
      • Zur Geschichte der verdeckten Prostitution in Ljubljana zur Zeit der Jahrhundertwende
    • ustvarjalec
      • Bojan Cvelfar
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • prostitucija
      • Ljubljana
      • 1900-1910
      • illegal prostitution
      • Ljubljana
      • 1900-1910
    • opis
      • In the years before the First World War, the town of Ljubljana was struggling with the problem of prostitution. The problem was not taken care of until 1905, when the municipal council adopted regulations for controlling prostitution, by which the town's authorities introduced routine police and medical inspections in whorehouses and of individual prostitution. Many examples from everyday life, however, demonstrate that these measures were not very successful. Illegal prostitution was, as a rule, widespread in all the more out-of-the-way parts of the town. In addition to the town's Tivoli park and secluded and dark streets, the most popular whereabouts of Ljubljana's streetwalkers were sheds, huts and haystacks. Some of them also carried out the oldest profession in apartments, inns and hotels. Naturally, prostitution was shadowed already in those days by pimps.
      • V letih pred prvo svetovno vojno se je tudi Ljubljana otepala s problemom prostitucije. V mestu so problem "uredili" šele leta 1905, ko je občinski svet sprejel navodila, kako nadzorovati prostitucijo. Z njimi so mestne oblasti prevzele zdravstveni in policijski nadzor tako nad kasarnirano kot tudi individualno prostitucijo. Številni primeri iz vsakdanjika pa nas prepričajo, da pri tem niso bile preveč uspešne. Tajna prostitucija je bila namreč razširjena po vseh, praviloma malo bolj zakotnih delih mesta. Poleg Tivolija ter samotnih in temačnih ulic so bila najbolj priljubljena shajališča ljubljanskih pocestnic razne šupe, barake in kozolci. Nekatere so "najstarejšo obrt" opravljale tudi v stanovanjih, po gostilnah in hotelih. Seveda pa si prostitucije prav tako ne moremo predstavljati brez zvodništva.
      • Um die Jahrhundertwende mußte sich auch die Landeshauptstadt Ljubljana mit dem Problem der Prostitution herumschlagen. Die städtischen Behörden versuchten es auf ähnliche Weise wie in den übrigen Städten der Habsburger Monarchie zu lösen, in Übereinstimmung mit der damaligen Gesetzgebung. Obwohl die Regelung der Prostitution mit dem Gesetz über Arbeitshäuser aus dem Jahre 1885 den lokalen Behörden überlassen worden war, verschloß man in vielen Städten lange Zeit lieber die Augen davor; so auch in Ljubljana, wo man dieses Problem erst 1905 "löste" (also wesentlich später als in etlichen anderen slowenischen Städten), als der Gemeinderat Leitlinien über die Kontrolle der Prostitution verabschiedete. Mit ihnen übernahmen die städtischen Behörden die ärztliche und polizeiliche Aufsicht sowohl über die kasernierte wie auch über die individuelle Prostitution und waren zugleich bemüht, auch der verdeckten, illegalen Prostitution zu Leibe zu rücken, eine Bemühung, die natürlich nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war. Die verdeckte Prostitution in Ljubljana war nämlich in allen, vor allem in den verwinkelten Stadtteilen, verbreitet. Trotz der Bemühungen der städtischen Polizei, diese unliebsame Erscheinung mit Stumpf und Stiel auszurotten, zogen jeden Tag, vor allem abends, zahlreiche Straßenmädchen durch Ljublanas Gassen, die ihr Gewerbe wohl verstanden. Aus Polizeiberichten wird nämlich ersichtlich, daß die meisten von ihnen mehrmals festgenommen wurden, doch auch diejenigen, die die Strafe der Ausweisung aus der Stadt ereilte, kehrten beharrlich immer wieder nach Ljubljana zurück. Auch die schlimmste Strafe, die Einweisung ins Arbeitshaus, zeigte in den allermeisten Fällen keinerlei Wirkung. Die Abenteuer der vier hartnäckigsten Ljubljanaer Prostituierten, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg am häufigsten in den Polizeiakten auftauchen, sind ein schöner Beweis dafür, wie wirkungslos alle Versuche seitens der städtischen Polizei blieben, dieser Erscheinung zu Leibe zu rücken. Die Ljubljanaer Freudenmädchen ignorierten nämlich jede Strafe in der festen Überzeugung, es könne ihnen ohnehin keiner etwas anhaben. Amalija Dolenc ging ihrem unsauberen Gewerbe sehr gern in verschiedensten Hotels nach. In der Zwischenzeit zeigte es sich bei einer ärztlichen Untersuchung, daß sie eine Geschlechtskrankheit hatte. Für eine gewisse Zeit fügte sie sich sogar dem Gesetz und unterstellte sich "sittenpolizeilicher Kontrolle", fuhr danach aber weiterhin fort, ihre sexuellen Dienstleistung "schwarz" zu verkaufen, bis sie sich nach Klagenfurt absetzte. Helena Resnik wurde am häufigsten von allen verhaftet. Am liebsten gesellte sie sich zu den Soldaten, auch Knechte kamen ihr manchmal recht. Auch bei ihr entdeckte man eine Geschlechtskrankheit, ihretwegen beschwerte sich das Militärkommando beim Magistrat. Am meisten Kopfschmerzen bereitete der Ljubljanaer Polizei Amalija Potokar, die gleich fünf Jahre lang unaufhörlich in den Polizeiakten erscheint. Auch sie war Überträgerin von Geschlechtskrankheiten, und auch sie hatte eine Vorliebe für die Soldatenuniform, während sie Polizeiuniformen natürlich nicht mochte. Den städtischen Behörden gegenüber hatte sei eine zynische Einstellung. Ihre unsaubere Arbeit verrichtete sie auch am hellichten Tage, im am meisten frequentierten Teil Ljubljanas, an der Promenade. Sie war eine der wenigen, die ins Arbeitshaus gesteckt wurde, doch auch das hatte bei ihr keine Wirkung. Die letzte, Ivana Germek, war ein ähnlicher Fall. Nur mit dem Unterschied, daß sie ihren "Betrieb" gleich unter einer ausladenden Fichte im Tivolier Wald hatte, am sogenannten "Hurenpfad". Auch sie landete im Arbeitshaus. Doch nur für kurze Zeit. Als sie zurückkam, betrieb sie ihr Gewerbe weiter am alten Ort. Ljubljana war auch Militärstadt, deshalb überrascht es nicht, daß die Armee am meisten Gebrauch von derartigen Dienstleistungen machte. Einige Ljubljanaer Prostituierten blieben sogar, natürlich heimlich, über Nacht in den Kasernen, andere angelten sich die Soldaten in der Stadt. In der Gesellschaft von Soldaten waren sie mutiger als gewöhnlich. Bei Verhaftungen leisteten sie mehr Widerstand als sonst, in der Erwartung, die Soldaten würden ihnen beistehen. Auf jeden Fall wurde der Polizeiwachmann mit einer ganzen Litanei kerniger Flüche überschüttet. Der beliebteste Tummelplatz der Ljubljanaer Straßenmädchen waren außer dem Tivoli einsame, dunkle Straßen, verschiedene Schuppen, Baracken und Kozolci. Die geschätztesten verkauften ihren Körper UtR 1 bis 2 Kronen. Etwas mehr, oder auch nicht, verlangten diejenigen, die ihr Gewerbe in Wohnungen, Hotels und Gaststätten ausübten. Die verdeckte Prostitution war in den städtischen Straßen und Märkten am verbreitesten. Dabei wurde auf unterschiedlichste Art und Weise "geworben": Eine von •••• machte beispielsweise auf sich aufmerksam, wdem sie einfach auf der Mundharmonika spielte. Daß das Angebot der Straße umfangreich war, davon zeugen zahlreiche anonyme Beschwerden und Forderungen, "diesen Unflat" von der Straße zu entfernen, obwohl sich unter ihnen auch solche befanden, die aus Haß und um jemandem zu schaden geschrieben worden waren. Die verdeckte Prostitution fand auch in Wohnungen statt, was natürlich den Luchsaugen neugieriger Nachbarn nicht entgehen konnte, die solche unerlaubten Vorgänge brav den städtischen Behörden anzeigten. Weit verbreitet war auch die Prostitution in den Hotels. Hier galt die alte Regel, sich im Gästebuch unter falschem Namen einzutragen. Der ideale Ort für die Tätigkeit verdeckter Prostituierter waren auch Gaststätten, besonders solche, von denen man im Volksmund sagte, sie stünden "in einem schlechten Ruf. In solchen Gaststätten gingen die Kellnerinnen dem "unsauberen Gewerbe" nach, selbstverständlich mit der Erlaubnis, wenn nicht gar auf Verlangen des Wirts oder der Wirtin. Natürlich ist Prostitution ohne Zuhälterei nicht denkbar. Auch die war in Ljubljana stark verbreitet. Das Ehepaar Železnik betrieb diese schmutzige Tätigkeit sogar unter dem Deckmantel einer Schuhmacherwerkstatt.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1994
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd