logo
ŽRTVE I.SVŽRTVE II.SVPOPISIZIC

/

Serijske publikacije

/

Zgodovina za vse

Nekaj štorij iz črne galerije sumljivih

O nadzorovanju politično sumljivih oseb in ovaduštvu po revoluciji leta 1848

Avtor(ji):Gorazd Stariha
Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:1996
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Gorazd Stariha je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1996_1_Zgodovina za vse.pdf
Velikost:6.24MB
Format:application/pdf
Odpri
Prenesi
Opis

Po revoluciji leta 1848 je avstrijska vlada zelo pazila na osebe, ki so se kompromitirale med revolucijo, in na izjave, ki bi nasprotovale oblastem ali bi sramotile cesarja in državo. Pri tem nadzorovanju se je država opirala predvsem na policijo in orožništvo, v takih razmerah pa je cvetelo tudi ovaduštvo. Ob vsem tem vohunjenju, zasledovanju in poročanju je nastalo precej spisovnega gradiva, ki nam omogoča raziskovanje takratnih dogodkov in mišljenja.

Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2619
    • naslov
      • Nekaj štorij iz črne galerije sumljivih
      • O nadzorovanju politično sumljivih oseb in ovaduštvu po revoluciji leta 1848
      • Pages Out of the Blacklist
      • On the Supervision of Politically Suspect Persons and Denunciation after the 1848 Revolution
      • Ein paar Stories aus dem Gruselkabinett der Verdächtigen
      • Die Überwachung politisch verdächtiger Personen und das Denunziantentum nach der Revolution im Jahre 1848
    • ustvarjalec
      • Gorazd Stariha
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • policija
      • politična zgodovina
      • Slovenija
      • poltical history
      • spying
      • pursuing
      • reporting
      • after the 1848 revolution
      • Slovenia
    • opis
      • After the 1848 Revolution, the Austrian government carefully supervised all citizens who had compromised themselves in one way or another during the revolution and was very suspicious of any statements which questioned the authorities or libelled the emperor or the state. This supervision was carried out mainly by the police and constabulary, creating a situtaion in which denunciation prospered. All this spying, pursuing and reporting produced a lot of records which facilitate research into contemporary events and mentality.
      • Po revoluciji leta 1848 je avstrijska vlada zelo pazila na osebe, ki so se kompromitirale med revolucijo, in na izjave, ki bi nasprotovale oblastem ali bi sramotile cesarja in državo. Pri tem nadzorovanju se je država opirala predvsem na policijo in orožništvo, v takih razmerah pa je cvetelo tudi ovaduštvo. Ob vsem tem vohunjenju, zasledovanju in poročanju je nastalo precej spisovnega gradiva, ki nam omogoča raziskovanje takratnih dogodkov in mišljenja.
      • Nach der Revolution im Jahre 1848 achtete die österreichische Regierung sehr genau auf Personen, die sich während der Revolution kompromittiert hatten, und auf Äußerungen, die gegen die Obrigkeit gerichtet zu sein oder Kaiser und Staat zu schmähen schienen. Bei dieser Überwachung stützte sich der Staat vor allem auf Polizei und Gendarmerie, und es kann nicht verwundern, daß in solchen Zeiten auch das Denunziantentum eine Hochblüte erlebte. All das Schnüffeln, Nachspionieren und Meldung- Machen erzeugte eine Menge schriftlichen Materials, das heutzutage die Erforschung der damaligen Ereignisse und des damals herrschenden Denkens möglich macht. Auf der Grundlage von Archivmaterial ist auch der vorliegende Beitrag entstanden, der zunächst den Fall eines Kreisarztes vorstellt, eines gebürtigen Ungarn, der während der Revolution in Graz recht aktiv gewesen war. Dies leitete die Höhere Polizeibehörde in Wien an die Landesbehörde weiter, die sich ihrerseits zwecks Einziehens von Erkundigungen über das nunmehrige Verhalten des kompromittierten Arztes an den Kreishauptmann wandte. Dieser schrieb in seinem Bericht nur Lobendes, und es ist aus dem Schreiben zu entnehmen, daß er mit dem Arzt sogar befreundet war, und doch unterrichtete der Kreishauptmann die Polizei in Laibach gewissenhaft von den Besuchen des Arztes in Graz. Die Polizei war auch sehr empfindlich, was Äußerungen über den Kaiser anlangte. Einerseits lobte die Obrigkeit die Bevölkerung für ihre Kaisertreue, die sich ihrer Ansicht nach auf verschiedenste Art und Weise manifestierte, andererseits spitzten die Polizisten ihre Ohren immer ganz besonders dann, wenn eine beleidigende Äußerung auf Kosten des Kaisers fiel, und beeilten sich, die Täter zu verhören und abzustrafen. Davon handelt eine Geschichte, in der es sich bei dem Opfer um die Gattin des politisch verdächtigen und unter Überwachung stehenden Historikers, Geographen und Politikers Vinzenz Fereri Klun handelt. Da die polizeiliche Überwachung nicht einmal vor Privatbriefen haltmachte, wurde eine Äußerung der Gattin über ein Seeunglück, an dem ihrer Meinung nach die kaiserliche Unvernunft die Schuld trug, für ihre Mädchenschule zum Verhängnis — sie ging ihres Leitungs- und Besitzanspruchs an der Schule verlustig und war von nun an darauf angewiesen, Privatunterricht in Französisch zu erteilen. Daß auch Geistliche nicht vor dem polizeilichen Spitzelwesen sicher waren, zeigt der Fall des Pfarrers Blaž Potočnik, der beschuldigt wurde, bei einem Essen auf Košut, den ungarischen Revolutionär und Erzfeind Österreichs, getrunken zu haben. Erst ein von der Diözese durchgeführtes Disziplinarverfahren erwies die Haltlosigkeit dieser Anklage. In der letzten Geschichte hat uns die übertrie- keiten zu überwachen, ungebildete Leute ohne bene Sorgfalt und Ergebenheit eines jungen Sol- Einfluß brauchten dagegen nur noch ganz im daten die nicht eben schmeichelhafte Meinung allgemeinen überwacht und die Protokollanten der Obrigkeit über den Grafen Lantieri erhalten, nicht weiter mit ihnen behelligt zu werden, der sich in betrunkenem Zustand seiner Rolle bei der italienischen Revolution gerühmt hatte. Die Zahl von Protokollanten und Listen verringerte sich also, doch der Staat versäumte es Für all diese Berichte brauchte man viele Men- natürlich trotzdem nicht, bei Verdächtigen von sehen, viel Zeit und viel Geld, und deshalb bes- Rang nach wie vor dafür Sorge zu tragen, daß chloß der Polizeichef, Kempen, im Jahre 1856, uns ihre Namen für heutigen Gebrauch erhalten künftig nur noch einflußreiche Persönlich- blieben.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1996
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd