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Zgodovina za vse

Pili smo vodo, polno škodljivega mrčesa

H kulturni zgodovini ljubljanskega vodovoda in kanalizacije pred 1. svetovno vojno

Soavtor(ji):Andrej Studen (ur.)
Leto:1997
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Tadeja Tominšek Rihtar je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:1997_1_Zgodovina-za-vse.pdf
Velikost:5.48MB
Format:application/pdf
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Opis

Avtorica obravnava začetke razvoja vodovoda in modernega kanalizacijskega sistema v Ljubljani v obdobju od 1880 do 1910, ki sta položila temelje za izboljšavo sanitarnega in zdravstvenega stanja v mestu. Omogočila sta preskrbo z vodo neposredno v hiši, nadalje opremljenost z "angleškimi stranišči" na izplakovanje z vodo ter s kopalnicami, ki pa so bile zaenkrat še stvar prestiža. Povzročila sta torej, da so stare sanitarne nepravilnosti izginjale in se je začela oblikovati nova kvaliteta življenja v mestu.

Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2578
    • naslov
      • Pili smo vodo, polno škodljivega mrčesa
      • H kulturni zgodovini ljubljanskega vodovoda in kanalizacije pred 1. svetovno vojno
      • We Drank Water Teeming With Harmful Insects
      • On the Cultural History of the Waterworks and Sewage System in Ljubljana Before World War I
      • Wir tranken Wasser, voll schädlichen Ungeziefers
      • Zur Kulturgeschichte der Laibacher Wasserversorgung und Kanalisation vor dem Ersten Weltkrieg
    • ustvarjalec
      • Tadeja Tominšek Rihtar
    • soavtor
      • Andrej Studen (ur.)
    • predmet
      • do 1918
      • socialna zgodovina
      • krajevna zgodovina
      • Ljubljana
      • civilizacija
      • infrastruktura
      • vodovod
      • kanalizacija
      • cultural history
      • Ljubljana
      • waterworks
      • sewage system
    • opis
      • The author deals with the beginnings of the waterworks and modern sewage system in Ljubljana in the period from 1880 to 1910, which formed the foundations for improved sanitary and hygienic conditions in the town. Both novelties enabled every house to be supplied with water and to have a "water closet" and a bathroom, (the latter of which, however, was still a matter of prestige). As a result of the introduction of the new waterworks and sewage system, the sanitary irregularities in the city slowly disappeared and a new quality of life began to establish itself.
      • Avtorica obravnava začetke razvoja vodovoda in modernega kanalizacijskega sistema v Ljubljani v obdobju od 1880 do 1910, ki sta položila temelje za izboljšavo sanitarnega in zdravstvenega stanja v mestu. Omogočila sta preskrbo z vodo neposredno v hiši, nadalje opremljenost z "angleškimi stranišči" na izplakovanje z vodo ter s kopalnicami, ki pa so bile zaenkrat še stvar prestiža. Povzročila sta torej, da so stare sanitarne nepravilnosti izginjale in se je začela oblikovati nova kvaliteta življenja v mestu.
      • Das 19. Jahrhundert ist in Europa jene Epoche, in der man auf wissenschaftlicher Grundlage feststellte, daß für die Verhinderung von Epidemien eine Verbesserung der Hygieneverhältnisse unbedingt notwendig ist. Wegen der großen Bevölkerungsdichte waren alle mit der öffentlichen Hygiene verbundenen Probleme in den Städten am ausgeprägtesten. Überall begannen die Stadtbehörden die Notwendigkeit einer verbesserten Trinkwasserversorgung und der Beseitigung der Abwässer und Abfälle zu betonen. So wurden Wasserleitung und Kanalisation die erste Bedingung zur Verbesserung der städtischen Hygiene und zum Schutz vor drohenden Epidemien. In Laibach wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Situation bei der Trinkwasserversorgung besorgniserregend. Darauf machten schon die Stadträte selbst aufmerksam, wobei sie sich zunächst auf Untersuchungen ausländischer, vor allem englischer und deutscher Wissenschafter beriefen. In den achtziger Jahren wurden sie auch von der neugegründeten Landwirtschaftlich-chemischen Prüfanstalt unterstützt. Diese führte moderne bakteriologische Wasseruntersuchungen durch und verbesserte so die vorher übliche Bestimmung der Trinkbarkeit des Wassers nach rein äußeren Faktoren, d.h. Farbe und Geschmack. Bis zur Verlegung von Wasserleitungen gab es in Laibach zwei Arten von Trinkwasserquellen, nämlich 12 öffentliche und 305 private Brunnen sowie seltene Quellen. Wegen der allgemein schlechten Hygienesituation der Stadt waren diese Wasserquellen allerdings zu einem großen Teil nicht einwandfrei, wie eine Brunnenbesichtigungskommission Ende der siebzieger Jahre feststellen mußte. Aufgrund dieser Erkenntnis wie auch aufgrund späterer Untersuchungen der Landwirtschaftlich-chemischen Prüfanstalt begann die Stadt die beanstandeten Brunnen zu schließen. Außerdem zeigte die Erfahrung anderer Städte, daß dort, wo die Bewohner durch (größtenteils nicht einwandfreie) Brunnen mit Trinkwasser versorgt werden, eine größere Gefahr im Fall von Epidemien droht. So blieb den Stadtvätern nichts anderes übrig, als über eine bessere, zentralisierte Trinkwasserversorgung der Stadt nachzudenken. Dabei sollte das Trinkwasser in Gebieten geschöpft werden, wo der Boden und v°r allem das Grundwasser noch nicht verunreinigt waren, und durch unterirdische Rohre der Stadt zugeführt werden. Eine solche ^ersorgung der Stadtbevölkerung mit bakteriologisch einwandfreiem Wasser war für eine Verbesserung der allgemeinen Gesundheitssituation in der Stadt unerläßlich, wessen sich aber zunächst nur wenige in führenden Positionen Tätige bewußt waren. Auf der Gegenseite stand die Bevölkerung, die der unterirdischen Wasserleitung nicht vertraute und zunächst noch die traditionelle Art der "Trinkwasserversorgung befürwortete. Noch im Jahr 1884 waren 47 % der Bevölkerung entschieden gegen die Wasserleitung und nur ein Fünftel entschloß sich zum Anschluß an das Wasserleitungsnetz. Die Bürger fürchteten, daß das von weitem kommende Wasser nicht gut bzw. nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Hinzu kam die Angst vor den Kosten der Wasserleitungsverlegung in die Häuser. So mußte die Idee einer Wasserleitung auch die Bestrebungen zum Ausbau zweier neuer öffentlicher Brunnen (auf dem Marijin trg und dem Križevniški trg) überwinden und beweisen, daß nur eine Wasserleitung die Probleme bei der Trinkwasserversorgung zu lösen vermag. Auch der Stadtrat und spätere Bürgermeister Ivan Hribar unterstütze entschlossen den Ausbau der Wasserleitung. Dabei berief er sich vor allem auf die Erfahrungen anderer europäischer Städte, wo die Wasserleitung entschieden zur Verbesserung der öffentlichen Hygiene und Gesundheit beigetragen hatte. In den achtziger Jahren setzte sich die Idee des Wasserleitungsbaus schließlich durch. Ihre Verwirklichung verzögerte sich aber, da sie mit anspruchsvollen Vorbereitungen (Festlegung des geeignetsten Schöpfplatzes und der benötigten Wassermengen) sowie riesigen Ausführungskosten verbunden war. Die Wasserleitung, die Grundwasser aus dem Laibacher Feld entnahm, wurde am 29-6.1890 eröffnet. Danach begann der Anschluß einzelner Häuser an die Hauptwasserleitungen. Es wäre aber falsch zu glauben, daß dadurch der Ausbau von öffentlichen und privaten Brunnen endete. Die Stadtgemeinde beschränkte zwar ihren Bau, aber die Bewohner der noch nicht an die Wasserleitung angeschlossenen Häuser waren noch auf die Brunnen angewiesen. Also verbesserte sich die Situation nur für jene, die in kurzer Zeit mit einer Wasserleitung und dadurch mit Wasser im eigenen Haus versorgt wurden. Das Wasserleitungsnetz verbreitete sich nur langsam aus dem Stadtzentrum in die peripheren Gebiete. Der Ausbau fand überwiegend in der bautätig intensiven Zeit nach dem großen Erdbeben statt, erreichte aber hauptsächlich nur die dicht besiedelte Stadtgebiete, wo sich der Ausbau rentierte. Bis zum Jahr 1910 waren bereits rund 80 % der Häuser an die Wasserleitung angeschlossen. Das war eine gute Ausgangslage für die Verbesserung der städtischen sanitären und gesundheitlichen Verhältnisse. Auch der Standpunkt der Städter zur neuen Errungenschaft Wasserleitung veränderte sich. Die anfängliche Gegnerschaft, geboren aus der Angst vor allem Neuen, verschwand allmählich, wurde aber zunächst durch den Widerstand gegen die Wassergebühr ersetzt. Da die Bewohner das Wasser bis dahin kostenlos aus der Natur bekommen hatten, sahen sie nicht ein, warum sie nun eine Gebühr für den Wasserverbrauch bezahlen sollten. Nachdem sie aber die Vorteile der Wasserleitung auf eigener Haut verspürt hatten, verstummte ihr Widerstand nach recht kurzer Zeit. Noch größer waren die Probleme bei der Beseitigung der Abwässer und Abfälle der Stadt. Das bestehende Kanalisationssystem aus "Communegäßchen", schlecht gebauten unterirdischen Kanälen und undichten, nur teilweise bedeckten Senkgruben ergänzte das noch mangelhafte System des Fäkalienabtransports in besonderen Fäkalienfässern. Die Modernisierung dieses Gestank und Hygieneprobleme verursachenden Systems wurde in den letzen zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in Angriff genommen, wobei auch hier die schlechte Gesundheitsituation in der Stadt die Hauptursache war. Der Gestank und das Durchsickern der Fäkalien aus den schlechten Senkgruben und lecken Kanälen in das Wasser der öffentlichen und privaten Brunnen musste begrenzt werden. Im Jahr 1896 wurde ein allgemeiner Kanalisationsplan entworfen, der den Ausbau von moderneren, besser durchlässigen, unterirdischen, eiförmigen Kanälen zur Ableitung der Fäkalien und Abwässer vorsah, die erst unter der Stadt in den Fluß Ljubljanica münden sollten. Auch der Zustand der Senkgruben mußte geregelt werden, weshalb die Stadtgemeinde den Ausbau von wasserdichten Zementsenkgruben vorschlug, die das Grundwasser nicht verunreinigen würden. Die Situation verbesserte sich aber nur sehr langsam, da der Bau solcher Senkgruben enorme Unkosten für die Hausbesitzer verursachte und man nicht mit ihrem "ökologischen Bewußtsein" rechnen konnte. Der Bau von Kanalisationskanälen nahm während der verstärkten Bautätigkeit nach dem Erdbeben seinen Aufschwung und war bis zum Jahr 1910 am intensivsten, als er wieder zu stagnieren begann. Natürlich wurde zunächst das verkehrsmäßig wichtigere und dichter bevölkerte Stadtzentrum kanalisiert und danach erst die Vorstädte. Durch das unterirdische Kanalisationssystem wollte die Stadt vor allem die ungeeigneten Senkgruben ersetzen. Deren Bau sollte nun nicht mehr nötig sein, wodurch eine Reihe von hygienischen Problemen gelöst worden wäre. Doch die Veränderungen gingen nur langsam voran und so vergällten offene, wasserdurchlässige Senkgruben sogar im Stadtzentrum noch einige Zeit das Leben der Städter. Nur die "Communegäßchen" verschwanden bald nach dem Erdbeben. Wasserleitung und Kanalisation verbesserten auch die Hygieneverhältnisse in den Wohnungen spürbar, denn sie ermöglichten die Installation von "englischen Klosetts" mit Wasserspülung, von wo die Fäkalien in wasserdichten Kanälen in Senkgruben bzw. Straßenkanalisationskanäle abflössen. Bis zum Jahr 1910 hatten bereits gut 81 % de'r Häuser ein "englisches Klosett" im Haus, die restlichen im Hof, was eine merkbare Verbesserung brachte. Später kam zu dieser Neuerung noch die Ausstattung der Häuser mit Badezimmern hinzu, wobei sich anfangs nur begüterte Städter die zunächst sehr seltenen Badezimmer leisten konnten. Die neue Art der persönliche Hygiene mußte überhaupt erst in das Bewußtsein der Menschen gelangen, um sich dann allgemein durchzusetzen. Bis zumJahr 1910 waren so erst armselige 6,1 % der Wohnungen mit Badezimmern ausgestattet. Der behandelte Zeitraum 1880-1910 stellt also nur den Beginn der Modernisierung des Kanalisationssystems in Laibach dar. In dieser Zeit konnte die vorher vernachlässigte Lage nur teilweise verbessert werden.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 1997
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd